Erneut Berichte über schwere Gefechte in Khartum

In der sudanesischen Hauptstadt Khartum kam es nach Berichten von Augenzeugen auch heute zu Gefechten zwischen der paramilitärischen Gruppe RSF und der Armee. Es habe Luftangriffe und Artilleriebeschuss gegeben. Die RSF hatte am Sonntag einen Angriff auf das Hauptquartier der Central Reserve Police, einer mit der Armee verbündeten militärischen Einheit, begonnen. In der Nacht verkündete die RSF, das Hauptquartier eingenommen und Waffen erbeutet zu haben.

Laut Augenzeugen brachte die Armee das Gebäude danach wieder unter ihre Kontrolle. Unabhängig überprüfen ließen sich diese Angaben nicht. Im Sudan kämpfen seit Mitte April Paramilitärs des früheren Vizemachthabers Mohammed Hamdan Daglo gegen die Streitkräfte unter der Führung von De-facto-Staatschef Abdel Fattah al-Burhan. Die beiden Generäle hatten sich 2019 und 2021 gemeinsam an die Macht geputscht, später aber zerstritten.

Wie ein dpa-Reporter in Khartum berichtete, sind mittlerweile viele Zivilistinnen und Zivilisten aus der Hauptstadt geflohen. Die humanitäre Lage in der Stadt sei verheerend, da fast alle Krankenhäuser ihre Arbeit eingestellt hätten. Im ganzen Land sind rund 2,5 Millionen Menschen durch die Kämpfe vertrieben worden, davon rund eine halbe Million ins Ausland.