Kiew: Bisher 130 Quadratkilometer im Süden zurückerobert

Die Ukraine hat nach Angaben der Regierung seit Beginn der Gegenoffensive rund 130 Quadratkilometer entlang der südlichen Front von den russischen Streitkräften zurückerobert. In der vergangenen Woche habe sich die Lage im Süden allerdings nicht wesentlich verändert, sagte die stellvertretende Verteidigungsministerin Hanna Maljar heute dem staatlichen Rundfunk.

Entlang der östlichen Front bei den Städten Lyman, Bachmut, Awdijiwka und Marjinka habe es in der vergangenen Woche etwa 250 Gefechte gegeben. „Ukrainische Kräfte haben sowohl an der nördlichen als auch an der südlichen Flanke Fortschritte gemacht“, hieß es im täglichen Geheimdienstbericht zum Krieg in der Ukraine des Verteidigungsministeriums in London.

Insgesamt schätzen die britischen Geheimdienste die russischen Kapazitäten, ihre Kräfte entlang der Hunderte Kilometer langen Front zu verstärken, als gering ein. Es gebe kaum Hinweise, dass Russland über irgendwelche nennenswerten Reserven an einsatzbereiten Bodentruppen verfüge, hieß es.

Russische Angriffe in Region Saporischschja

Russische Truppen führten ukrainischen Angaben zufolge indes in der zentralukrainischen Region Saporischschja eine Reihe von Angriffen mit unterschiedlichen Waffensystemen. Laut Geheimdienst wurden unter anderem mindestens sechs modifizierte Flugabwehrraketen vom Typ S-300 eingesetzt. Daneben seien seit gestern 33 Luftangriffe und 45 Angriffe aus Mehrfachraketenwerfern registriert worden.

„Infolge der russischen Terroranschläge wurden Zivilisten verletzt und Wohnhäuser, Geschäfts- und Verwaltungsgebäude sowie Privatfahrzeuge beschädigt“, heißt es im jüngsten Lagebericht.

Beschuss auch von Odessa

Auch die südukrainische Hafenstadt Odessa wurde in der Nacht aus der Luft angegriffen. In der Stadt seien mehrere Explosionen zu hören gewesen, berichtete die ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform. Weitere Angaben wurden nicht gemacht.