Halbierung der Schiffsemissionen bis 2030 möglich

Die Treibhausgasemissionen der Schifffahrt könnten bis 2030 halbiert werden, ohne den Handel zu beeinträchtigen. Das hätten neue Untersuchungen ergeben, berichtete der „Guardian“ heute. Die Emissionen des Seetransports machen etwa drei Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen aus.

Es gebe Möglichkeiten, diesel- bzw. ölbetriebene Schiffe effizienter zu nutzen, darunter eine bessere Wartung der Motoren, eine Reduzierung der Geschwindigkeit und eine bessere Anpassung der Fahrten an die Seebedingungen. Schiffe könnten außerdem mit modernen Segelformen oder „Windunterstützungstechnologien“ ausgestattet werden. Hinzu kämen experimentelle Kraftstoffe wie Wasserstoff, Biokraftstoffe und Formen der Elektrifizierung mit Solarbatterien.

Der Schifffahrtssektor hatte sich bisher kaum mit emissionssenkenden Technologien beschäftigt. Immer mehr Länder wünschen sich daher eine Abgabe auf von Schiffen produzierten Kohlenstoff, um Schiffseigner zu ermutigen, in die Emissionsreduzierung zu investieren. Die UNO-Organisation für Seeschifffahrt (IMO) berät bis 7. Juli in London zu dem Thema.

CO2-Steuer bringt bis zu 60 Mrd. Dollar

Eine Schifffahrtsabgabe war letzte Woche auch in Paris von fast 40 Staats- und Regierungschefs der Welt und den Leitern globaler Finanzinstitutionen diskutiert worden. Auf dem vom französischen Präsidenten Emmanuel Macron ausgerichteten Gipfel ging es um einen neuen globalen Finanzierungspakt, der insbesondere Ländern, die von der Klimakatastrophe betroffen sind, zugutekommen soll.

Schätzungen der Weltbank zufolge könnte eine CO2-Steuer auf die Schifffahrt bis zu 60 Milliarden US-Dollar pro Jahr einbringen.