Neuseeland: Streit über Ersatzflugzeug für Premier

Ein Flug des neuseeländischen Premierministers Chris Hipkins nach China hat einen heftigen Streit im eigenen Land ausgelöst. Wegen Zuverlässigkeitsbedenken habe nämlich eine leere Maschine das Flugzeug des Politikers begleitet, wie die Zeitung „New Zealand Herald“ berichtete.

Ein Sprecher von Hipkins sagte, das zweite Flugzeug sei bis zur philippinischen Hauptstadt Manila geflogen, dann aber umgekehrt. Es sei „nichts Ungewöhnliches daran, dass die Luftstreitkräfte Ersatzflugzeuge zur Verfügung stellen“, sagte ein Sprecher der neuseeländischen Streitkräfte. Sie würden als Ersatz für das Hauptflugzeug im Falle von Wartungsproblemen dienen.

Klima als Kritikpunkt

Die Opposition kritisierte den Einsatz eines Ersatzflugzeugs aus Umweltgründen: „Wenn wir einen Klimanotstand haben, hat es wenig Sinn, eine zweite 30 Jahre alte 757 hinter der anderen zu haben, die leer ist“, sagte Chris Luxon von der National Party.

Der Vorsitzende der ACT-Partei, David Seymour, sagte, die zusätzlichen Emissionen seien „das Äquivalent einer dreimaligen Fahrt mit einem Ford Ranger über die Distanz einer Reise zum Mond“.

Pannen in der Vergangenheit

Der Einsatz eines Ersatzflugzeugs folgt auf frühere Pannen mit Flugzeugen, die neuseeländische Staatsoberhäupter beförderten. Ex-Premierministerin Jacinda Ardern etwa war 2019 in den USA und 2022 in der Antarktis gestrandet. 2016 war eine von Ex-Premier John Key geleitete Handelsmission nach Indien abgebrochen, nachdem seine Maschine nicht abheben konnte.

Hipkins’ Besuch ist der erste eines neuseeländischen Regierungschefs in China seit Beginn der Coronavirus-Pandemie und dauert bis 30. Juni. Auf dem Programm steht auch ein Treffen mit Amtskollegen Xi Jinping sowie Besuche in Schanghai sowie in der Hafenstadt Tianjin. Dorthin fliegen Hopkins und seine rund hundertköpfige Delegation mit derselben neuseeländischen Maschine, die sie nach Peking gebracht hatte.