UNO: Zustände in Guantanamo nach wie vor „unmenschlich“

Die Behandlung der verbliebenen Insassen im US-Gefangenenlager Guantanamo auf Kuba ist nach Einschätzung einer UNO-Sonderberichterstatterin nach wie vor „grausam, unmenschlich und herabwürdigend“, auch wenn es Verbesserungen bei der Unterbringung gegeben habe.

„Ich habe beobachtet, dass nach zwei Jahrzehnten der Haft das Leid der Inhaftierten tief und anhaltend ist“, sagte Fionnuala Ni Aolain, Sonderberichterstatterin der UNO für die Förderung und den Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten bei der Terrorismusbekämpfung.

Sie äußerte sich gestern bei der Vorstellung ihres Berichts vor Journalistinnen und Journalisten in New York und forderte, das berüchtigte Lager zu schließen.

Zuvor hatte Ni Aolain als erste UNO-Sonderberichterstatterin das Gefangenenlager besucht, mit offizieller Genehmigung der USA. Sie bedankte sich bei den Vereinigten Staaten für die Erlaubnis und betonte, sie habe vollständigen Zugang bekommen.

Im Februar hatte das US-Verteidigungsministerium mitgeteilt, dass mehr als zwei Jahrzehnte nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 noch 34 Häftlinge in dem Gefangenenlager untergebracht sind.