Wirtschaftsbeziehungen: China warnt vor Politisierung

Die Debatte über eine Verringerung wirtschaftlicher Abhängigkeiten von China hat der chinesische Regierungschef Li Qiang als Irrweg zurückgewiesen.

Auf dem Treffen der „New Champions“ des Weltwirtschaftsforums (WEF) in der nordchinesischen Metropole Tianjin warnte der Ministerpräsident heute vor einer Politisierung der Wirtschaftsbeziehungen in der Welt und rief vielmehr zu verstärkter Kooperation auf.

„Einige im Westen übertreiben die sogenannten Reden von der Verringerung der Abhängigkeit oder vom Derisking“, sagte der neue Premier zur Eröffnung des dreitägigen „Sommer Davos“, das erstmals seit der Pandemie wieder mit Teilnehmern aus 140 Ländern stattfindet.

„Falsche Lehrsätze“

„Diese beiden Konzepte sind falsche Lehrsätze. Die wirtschaftliche Globalisierung hat die Welt bereits zu einem integralen Ganzen gemacht, in dem die Interessen aller eng miteinander verflochten sind“, so Li.

Die Politik soll sich nach seiner Ansicht heraushalten. Wenn es Risiken in bestimmten Industrien gebe, dann seien die Unternehmen in der besten Position, diese einzuschätzen. „Sie sollten zu ihren eigenen Schlüssen kommen und ihre eigenen Entscheidungen treffen“, sagte der Premier.

„Regierungen und betreffende Organisationen sollten es nicht zu weit treiben, geschweige denn das Konzept vom Risiko überspannen oder es in ein ideologisches Werkzeug verwandeln.“