Gefrierschrank aus: Reinigungskraft ruiniert jahrelange Forschung

In den USA soll eine Reinigungskraft jahrzehntelange Forschungsarbeiten ruiniert haben, weil sie einen Gefrierschrank mit wichtigen Proben aufgrund eines störenden Signaltons ausgeschaltet hat. Das behaupteten nun Anwälte der US-Hochschule Rensselaer Polytechnic Institute in Troy (Bundesstaat New York). Die Hochschule klagte den Arbeitgeber der Reinigungskraft wegen unzureichenden Trainings.

Die Reinigungskraft soll ein Schild, das Anweisungen zur Stummschaltung des Pieptons angezeigt hatte, missverstanden haben, so der Vorwurf. Die Folge: Bei minus 80 Grad gelagerte Proben waren „nicht mehr zu retten“, das habe einen Schaden von einer Million US-Dollar (rund 910.000 Euro) verursacht, sagten die Anwälte. Der Anklageschrift zufolge wurden dadurch Forschungsarbeiten, die sich über 20 Jahre zogen, zunichtegemacht.

Vorfall ging leichter Temperaturanstieg voraus

Einige Tage bevor der Gefrierschrank ausgeschaltet wurde, war ein Alarm ertönt, der auf einen leichten Temperaturanstieg aufmerksam machte. Die Zellkulturen, Proben und Forschungsergebnisse seien dabei aber nicht geschädigt worden, heißt es in der Rechtssache. Pandemiebedingt verzögerte sich die Reparatur des Gefrierschranks, weshalb ein Schild mit Anweisungen angebracht wurde.

„Dieser Gefrierschrank piepst, weil er sich in Reparatur befindet. Bitte nicht bewegen oder ausstecken. Keine Reinigung in diesem Bereich nötig“, hieß es darauf. „Sie können den Alarm/Probe-Stummschaltungsknopf für 5 bis 10 Sekunden gedrückt halten, wenn Sie das Geräusch stummschalten möchten“, war weiter zu lesen.

Der Vertrag des Reinigungsunternehmens mit der Hochschule aus dem Jahr 2020 – damals soll sich der Vorfall ereignet haben – belief sich auf 1,4 Millionen Dollar (rund 1,3 Mio. Euro). Das berichtete die Zeitung „Times Union“. Forschung zur Fotosynthese unter der Leitung von Professor K. V. Lakshmi hätte das Potenzial gehabt, bei der Weiterentwicklung von Solarpaneelen „bahnbrechend“ zu sein, schrieb ein Anwalt des Instituts. Die Reinigungskraft beteuert Berichten zufolge, nichts falsch gemacht zu haben.