Helsinkis Vizebürgermeister beim Sprayen erwischt

Der stellvertretende Bürgermeister der finnischen Hauptstadt Helsinki, Paavo Arhinmäki, ist beim illegalen Sprühen eines Graffitos in einem Bahntunnel erwischt worden. Wie der finnische Bahnbetreiber gestern mitteilte, dauerte die Entfernung des Graffitos drei Stunden und kostete 3.500 Euro. Die Polizei ermittelt wegen Sachbeschädigung und der Unterbrechung des Bahnverkehrs.

Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes hatten den 46-Jährigen und einen Freund während der traditionellen Feiern zum Mittsommer am Freitag geschnappt – kurz nachdem sie ihr Graffito in einem Bahntunnel in der südfinnischen Stadt Vantaa beendet hatten. Arhinmäki, der in der finnischen Hauptstadt für die Bereiche Kultur und Freizeit verantwortlich ist, entschuldigte sich einen Tag später auf Facebook.

„Es war sehr dumm“

„Es war sehr dumm von mir und von uns, das zu tun. Irgendwie habe ich mich von dem Gedanken verführen lassen, dass es erlaubt ist, diese Art graue Betonwand zu bemalen, die schon vorher bemalt wurde und außer Sichtweite liegt“, schrieb er. Seine Aktion sei „gedankenlos“ gewesen, schließlich gebe es Wände, an denen das Sprayen erlaubt sei.

Helsinkis Bürgermeister Juhana Vartiainen sagte der Nachrichtenagentur AFP, das Vorgehen seines Stellvertreters sei „unüberlegt“ gewesen. Dieser verstehe jedoch den Ernst der Situation. Im Gespräch mit finnischen Medien sagte Arhinmäki, er denke nicht, dass sein Handeln so schwerwiegend sei, dass er zurücktreten müsse.

Der 46-jährige Arhinmäki ist der ehemalige Vorsitzende des Linksbündnisses und saß bereits als Abgeordneter im finnischen Parlament. Von 2011 bis 2014 war er Minister für Sport und Kultur.