Asylreform: 423.000 erfüllten Bedingungen für Verfahren

Mehr als 400.000 Menschen hätten im vergangenen Jahr die Bedingungen für die von den EU-Staaten vorgesehenen Asylverfahren an den EU-Außengrenzen erfüllt. Das geht aus einer Anfragebeantwortung des deutschen Innenministeriums hervor, die der dpa in Berlin vorliegt. Die Zahl entsprechender Plätze ist derzeit aber viel niedriger.

Insgesamt 423.260 Menschen seien 2022 in die EU aus Ländern gekommen, für deren Bürgerinnen und Bürger eine Schutzquote von höchstens 20 Prozent erreicht wurde, schreibt das Ministerium unter Berufung auf Daten der EU-Statistikbehörde Eurostat.

Die Quote ist der Anteil der Asylwerber aus einem bestimmten Land, die in der EU Schutz erhalten. Bei Geflüchteten aus Syrien und Afghanistan beispielsweise ist die Quote relativ hoch, weil ihre Asylanträge oft anerkannt werden.

Reform Anfang Juni vereinbart

Die EU-Staaten hatten Anfang Juni eine Position für eine umfassende Reform des europäischen Asylsystems vereinbart. Asylanträge von Geflüchteten, die aus Herkunftsländern mit einer Anerkennungsquote von weniger als 20 Prozent stammen, sollen bereits an den EU-Außengrenzen innerhalb von zwölf Wochen geprüft werden.

Auch eine Einstufung als gefährlich oder etwa die Angabe falscher Informationen sollen dazu führen, dass jemand in diese Gruppe einsortiert wird.