Polens Präsident besorgt über Wagner-Söldner in Belarus

Polens Präsident Andrzej Duda ist über die Anwesenheit des russischen Söldnerchefs Jewgeni Prigoschin und der Wagner-Kämpfer im Nachbarland Belarus besorgt. Das sei ein „ernstes und beunruhigendes Problem“, sagte Duda gestern Abend am Rande von Vorgesprächen zum NATO-Gipfel im Juli.

„Wir müssen bestimmte Entscheidungen treffen, sehr starke Entscheidungen, nach meiner Ansicht verlangt das eine harte Antwort der NATO.“ Polen hat eine 418 Kilometer lange Grenze zu Belarus.

Lang schwelender Machtkampf eskaliert

Am Wochenende war in Russland ein lange schwelender Machtkampf zwischen der regulären Armee und der privaten Söldnergruppe Wagner eskaliert. Unter der Führung ihres Chefs Jewgeni Prigoschin besetzten die Wagner-Kämpfer am Samstag erst die südrussische Stadt Rostow am Don und marschierten dann weiter in Richtung Moskau.

Ihr praktisch ungehinderter Vormarsch stoppte erst gut 200 Kilometer vor der russischen Hauptstadt, nachdem der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko eine Lösung vermittelt hatte. Mittlerweile soll Prigoschin nach Angaben Lukaschenkos in Belarus angekommen sein. Lukaschenko hat auch den Kämpfern der Söldnertruppe Aufnahme in seinem Land angeboten.