Lukaschenko will Tötung von Prigoschin verhindert haben

Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hat nach eigenen Angaben den russischen Präsidenten Wladimir Putin von einer Tötung des aufständischen Söldneranführers Jewgeni Prigoschin abgehalten.

Er habe bei seinem Gespräch mit Putin herausgehört, dass die Meuterer „ausgelöscht“ werden sollen, sagte Lukaschenko laut Staatsmedien. Er habe Putin vorgeschlagen, nichts zu überstürzen und mit Prigoschin und dessen Befehlshabern zu sprechen.

Putin habe das zunächst als „sinnlos“ abgetan, sagte Lukaschenko gestern bei einem Treffen mit Armeeoffizieren und Journalisten. Er habe dem russischen Präsidenten aber geraten, „über den Tellerrand hinauszuschauen“, und gewarnt, dass die Beseitigung Prigoschins zu einem umfassenden Aufstand seiner Söldner führen könnte.

Lukaschenko soll offiziellen Angaben zufolge den Abbruch des Marschs der Söldnergruppe Wagner auf Moskau vermittelt haben. Putin sicherte Prigoschin und dessen Kämpfern überraschend Straffreiheit und den Gang ins Exil nach Belarus zu.

Zuvor hatte er noch ankündigt, die Meuterei mit aller Entschlossenheit niederzuschlagen, und sie mit den Kriegswirren der Revolution von 1917 und dem anschließenden Bürgerkrieg verglichen. Prigoschin flog gestern von Russland nach Belarus. Lukaschenko kennt Prigoschin seit Langem und ist ein enger Verbündeter Putins.