Vucic-Sohn bei serbischer Vidovdan-Feier im Kosovo

Der Sohn des serbischen Präsidenten Aleksandar Vucic, Danilo, hat heute im Kosovo an Feierlichkeiten der dortigen Serben zum Vidovdan (Veitstag) teilgenommen. Das berichtete das kosovarische Portal Koha.net aus der serbisch bewohnten Kleinstadt Gracanica bei Prishtina. Der Bericht zeigte auch ein Bild von Danilo Vucic, der ein T-Shirt mit der Aufschrift „Kapitulation ist keine Option“ trug.

Vucic bestätigte wenig später in Belgrad die Anwesenheit seines Sohnes bei der Vidovdan-Feierlichkeit in Gracanica. Im dortigen serbisch-orthodoxen Kloster zelebrierte der serbisch-orthodoxe Patriarch Porfirije eine Messe anlässlich des Festtages. Am Vidovdan des Jahres 1389 hatte die Schlacht auf dem Amselfeld (serbisch: Kosovo polje) stattgefunden. Ein serbisch-christliches Heer unterlag den Streitkräften des osmanischen Sultans. Die Niederlage leitete den Untergang des mittelalterlichen serbischen Großreichs ein.

Spannungen heizten sich auf

Der Kosovo ist heute fast ausschließlich von Albanern bewohnt. Im Norden des Landes sowie in einigen Enklaven wie Gracanica leben fast ausschließlich Serben. 2008 hatte sich der Kosovo für unabhängig erklärt. Serbien akzeptiert die Eigenstaatlichkeit seiner einstigen Provinz bis heute nicht.

Zuletzt hatten sich die Spannungen im Norden des Kosovo, der unmittelbar an Serbien grenzt, aufgeheizt. Unterstützt von der Regierung in Belgrad wehren sich die Serben dort dagegen, dass die kosovarische Regierung in den vier Gemeinden des Nordens zunehmend Hoheitsrechte wahrnimmt.

Der 25-jährige Danilo Vucic reist in der Regel als „Privatmann“ an Orte, an denen Serben außerhalb Serbiens leben. Im Jänner saß er auf der Ehrentribüne, als der bosnisch-serbische Präsident Milorad Dodik eine vom bosnischen Verfassungsgericht für illegal erklärte Militärparade in Ostsarajevo abnahm.