Teuerung: Ministeriumserhebung ortet Entspannung

Laut einer im Auftrag des Sozialministeriums von Statistik Austria und dem Institut für Höhere Studien (IHS) durchgeführten Erhebung hat sich die soziale Lage hierzulande im ersten Quartal etwas entspannt. In fast allen Parametern gebe es eine „leichte Verbesserung“. Gesunken sei etwa die Zahl der Personen, die von Einkommensverlusten betroffen waren, die Zahlungsschwierigkeiten bei den Wohnkosten hatten und sich kleinere Ausgaben nur schwer leisten konnten.

Bei der bereits zum sechsten Mal durchgeführten Erhebung „So geht’s uns heute“ wurden 3.500 Personen zu den sozialen Folgen der aktuellen Krisen befragt. Die Ergebnisse sind laut Sozialministerium für die österreichische Bevölkerung repräsentativ.

Einkommensverluste: Zahl der Betroffenen gesunken

In der aktuellen Erhebung sank die Zahl jener, die in den vergangenen zwölf Monaten nach eigenen Angaben von Einkommensverlusten betroffen waren, von 36 Prozent im Quartal davor auf 33 Prozent. Ihnen stehen 21 Prozent gegenüber, deren Einkommen sich verbessert hat (Q4/2022: 20 Prozent). Konstant geblieben ist die Zahl jener, die laufende Ausgaben nur mit Schwierigkeiten decken konnten. Das traf auf rund eine Million Menschen zu.

Auch bei den Wohnkosten seien die Zahlen leicht rückläufig, obwohl sie nach wie vor für viele Menschen eine Herausforderung darstellten, hieß es. Eine schwere finanzielle Belastung waren die Wohnkosten für 1,5 Mio. Menschen (22 Prozent, Q4/2022: 24 Prozent). 1,6 Mio. Menschen (24 Prozent) befürchteten Zahlungsschwierigkeiten bei ihren Wohnkosten in den nächsten drei Monaten. Im Quartal davor waren es noch 27 Prozent. Sieben Prozent bzw. 430.000 Personen waren bei ihren Wohnkosten bereits in Zahlungsverzug geraten (Q4/2022: acht Prozent).

Fast 900.000 von Energiearmut betroffen

Ein Problem waren für viele auch die Energiekosten. 890.000 Personen (14 Prozent) waren von Energiearmut betroffen. Für 450.000 Personen (sieben Prozent) reichten die finanziellen Mittel nicht aus, um den Strombedarf zu decken. 330.000 Personen (fünf Prozent) konnten sich die benötigte Haushaltsenergie nicht leisten, 400.000 Personen (sechs Prozent) gerieten aufgrund finanzieller Engpässe in Zahlungsverzug bei ihren Energiekosten.

„Die sozialen Folgen der hohen Inflation sind für viele Menschen nach wie vor spürbar“, sagte Sozialminister Johannes Rauch (Grüne). „Dennoch sehen wir, dass unsere Maßnahmen Wirkung zeigen.“ So hätte die Anhebung aller Sozialleistungen, der Pensionen und der Sozialhilfe etwa dazu beigetragen, dass sich die Situation von armutsgefährdeten Menschen wieder verbessert.