Heimischer Stromverbrauch im Mai stark gesunken

Die Österreicherinnen und Österreicher haben ihren Energieverbrauch im Mai gegenüber dem Vorjahresmonat spürbar gedrosselt. Im Bereich der gesamten Elektrizitätsversorgung war gegenüber dem Vorjahresmonat ein Rückgang um 6,3 Prozent auf 4,76 Terawattstunden (TWh) zu verzeichnen, wie die staatliche Regulierungsbehörde E-Control heute mitteilte.

Der Gasverbrauch hingegen sei wegen des kühlen Wetters um 0,7 Prozent geringfügig angestiegen. Gleichzeitig erhöhte sich die Stromproduktion um 16,4 Prozent auf 7,22 TWh – mit einem deutlich höheren Anteil erneuerbarer Energien.

Mehr Strom aus Wasser und Wind

Durch die höhere Wasserführung der heimischen Flüsse habe die Erzeugung aus Laufkraftwerken um 21,2 Prozent gesteigert werden können, so die E-Control. Der Erzeugungskoeffizient lag bei 1,09 gegenüber 0,91 im Mai 2022. Parallel dazu nahm den Angaben zufolge auch die Produktion aus Speicherkraftwerken um 8,5 Prozent zu. In Summe wurde um 17,2 Prozent mehr elektrische Energie aus Wasserkraft erzeugt als vor einem Jahr.

Auch die Windkraftanlagen speisten mit 0,58 TWh um etwa 50 Prozent mehr Strom ein. Sie trugen laut Energieregulierungsbehörde 8,1 Prozent zur gesamten Stromproduktion bei. Demgegenüber sei bei den Wärmekraftwerken ein Produktionsrückgang um 17,9 Prozent festzustellen gewesen.

Weniger Gas eingespeichert

Der Anteil der Wasserkraftwerke an der Gesamtproduktion erreichte mit 4,61 TWh 63,8 Prozent, jener der Wärmekraftwerke mit 0,87 TWh zwölf Prozent. Beim physikalischen Stromaustausch mit dem benachbarten Ausland gingen die Exporte im Mai mit 2,39 TWh um 21,9 Prozent deutlich nach oben und die Importe mit 0,84 TWh um 52 Prozent kräftig nach unten.

Im Rahmen der Gasversorgung wurde aus den heimischen Speichern gegenüber dem Vorjahresmonat mit 1,28 TWh um 17,7 Prozent weniger Gas entnommen. Es wurde aber auch weniger eingespeichert – hier kam es zu einem Rückgang von 45,6 Prozent (6,73 TWh) auf 8,03 TWh.

Dennoch lag der Speicherinhalt Ende Mai mit 73,3 TWh „weiterhin deutlich über dem Vergleichswert des Vorjahres von 31,3 TWh“. Laut Daten des europäischen Gasspeicherverbandes GIE von heute liegen die Gasreserven in Österreich bei 81,69 Prozent.