London: Wagner-Angriff schwächte russische Moral

Die Moral der russischen Streitkräfte in der Ukraine dürfte nach Ansicht britischer Geheimdienstexperten durch den Abschuss von Hubschraubern und eines Flugzeuges während des Wagner-Aufstands geschwächt worden sein.

Das geht aus dem heutigen Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London zum Krieg in der Ukraine hervor. Schließlich seien dabei auch Crewmitglieder getötet worden. Den Wagner-Söldnern wurde vom Kreml nach dem Aufstand Straffreiheit zugesagt.

Verlust eines strategisch wichtigen Flugzeugs

Längerfristig könnte sich nach Ansicht der Briten insbesondere der Verlust eines als fliegender Kommandostand genutzten Flugzeugs des Typs Iljuschin Il-22M negativ auf Russlands militärische Fähigkeiten auswirken.

Moskau verfüge nur über bis zu zwölf Flugzeuge dieses Typs, die eine wichtige Rolle bei der Koordinierung von Aktivitäten im russischen Angriffskrieg in der Ukraine spielten. Deren Aufgaben müssten womöglich verringert werden, um sie besser zu schützen. Das werde wahrscheinlich Russlands militärische Fähigkeiten einschränken.

Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin hatte am Samstag zwischenzeitlich unter anderem die südrussische Stadt Rostow am Don besetzt und seine Kämpfer dann Richtung Moskau marschieren lassen. Berichten zufolge schossen sie dabei mehrere russische Kampfhubschrauber und die Il-22M ab.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskrieges vor 16 Monaten täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor.