Britischer Ausschuss rügt Johnson-Vertraute

Wegen harscher Kritik an Ermittlungen eines britischen Parlamentsausschusses zur „Partygate“-Affäre sind mehrere Vertraute von Ex-Premierminister Boris Johnson schwer gerügt worden.

Die Gruppe um die ehemaligen Kabinettsmitglieder Nadine Dorries, Jacob Rees-Mogg und Priti Patel hatte das Privileges Committee unter anderem als „kangaroo court“ (etwa: Willkürgericht) beschimpft und von einer „Hexenjagd“ auf Johnson gesprochen.

In einem heute veröffentlichten Sonderbericht warf der Ausschuss insgesamt zehn Parlamentariern inakzeptables Verhalten und „krakeelende Angriffe“ vor. Sie hätten „beispiellosen und koordinierten Druck“ auf die Komiteemitglieder ausgeübt. Das habe zu erheblichen Sicherheitsbedenken geführt. Die kritisierten Abgeordneten wiesen den Bericht als Eingriff in die Meinungsfreiheit zurück.

Zuvor hatte der Ausschuss festgestellt, dass Johnson das Parlament in dem Skandal um Lockdown-Partys in der Downing Street wiederholt belogen hatte. Der Empfehlung, ihn für 90 Tage aus dem Unterhaus zu suspendieren, kam Johnson zuvor, indem er sein Mandat niederlegte.