Eine Mutter sitzt mit ihren jugendlichen Kindern auf einem Steg am See
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Schulschluss

Entspannt in die Ferien

Am Freitag starten die rund 490.000 Schülerinnen und Schüler in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland in die ersehnten Sommerferien. Der eine oder andere Fünfer in den Zeugnissen ist dabei für Schüler und Eltern oft keine leichte Situation. Fachleute geben Tipps, wie man entspannter mit einem „Fleck“ umgehen kann. Für viele bedeutet Schulschluss außerdem: ab in den Urlaub – Staus inklusive.

Eine negative Note kann die Ferienlaune ordentlich trüben. Den Kindern und Jugendlichen ist es unangenehm, den Eltern schlechte Nachrichten zu überbringen. Und die Eltern wissen oft nicht, wie sie reagieren sollen. Dabei sage ein Zeugnis nichts über die tatsächliche Intelligenz oder die Fähigkeiten des Kindes aus.

Vielmehr sei es eine Momentaufnahme. Denn auch wenn es diesmal nicht so gut gelaufen sei, heißt das nicht, dass man es nicht in Zukunft wieder in Ordnung bringen könne, so Magdalena Rankl, Pädagogin und Beraterin der „Rat auf Draht“-Elternseite.

Gemeinsam nach Lösungen suchen

Anstatt Kinder und Jugendliche zu bestrafen und ihnen die schlechten Noten vorzuwerfen, sollten Eltern vielmehr die positiven Aspekte (gute Noten in anderen Fächern, Talente und Fähigkeiten des Kindes) hervorheben. „Statt mehr Kritik braucht es die Gewissheit, dass die Eltern hinter einem stehen. Frei nach dem Motto: Wir schauen jetzt gemeinsam, was wir tun können“, so Rankl.

Dabei sei es wichtig, sowohl die eigenen Bedürfnisse als auch die des jeweils anderen zu berücksichtigen. Wenn das gemeinsame Lernen nicht klappt, empfiehlt die Expertin, Hilfe zu holen. Vielleicht gibt es Bekannte, Nachbarn oder Verwandte, die stundenweise als Lernunterstützung einspringen können.

Wenn es nicht anders möglich ist, kann auch professionelle Unterstützung in Form von Nachhilfeunterricht geholt werden. Wichtig sei auch, Kinder und Jugendliche ihre Ferien genießen sowie eine Auszeit zum Abschalten und Auftanken nehmen zu lassen. Nach der Pause könne es dann erholt weitergehen.

Eine Schülerin beim Nachhilfe-Unterricht
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Neben dem Lernen sei es auch wichtig, Kinder und Jugendliche ihre Ferien genießen zu lassen

Musik hilft beim Mathematiklernen

Wer in den Ferien übrigens Mathematik lernen muss, der sollte sich zudem überlegen, ein Musikinstrument zu erlernen. Eine Langzeitstudie zeigt, dass der Einsatz von Musik – sei es in separaten Unterrichtsstunden oder als Teil des Mathematikunterrichts – im Laufe der Zeit mit einer Verbesserung in Mathematik in Verbindung gebracht werden kann.

Laut der Studie verbesserten sich etwa 69 Prozent der Schülerinnen und Schüler, die ein Instrument erlernten, und 58 Prozent der Schüler, die separaten Musikunterricht erhielten, stärker als jene, die keine musikalische Förderung erhielten. Denn Mathematik und Musik hätten viele Gemeinsamkeiten, wie etwa Symmetrie und die Verwendung von Symbolen. Beide Fächer erfordern zudem abstraktes Denken – mehr dazu in science.ORF.at.

Polaschek: Alle Unterrichtsstunden anbieten

In Sachen Lehrermangel sagte ÖVP-Bildungsminister Martin Polaschek in der ZIB1, dass er davon ausgehe, dass man im Herbst alle Unterrichtsstunden anbieten könne. Auch ein neues Bewerbungssystem soll helfen, Lehrerinnen und Lehrer besser zu verteilen. Rund 1.000 Quereinsteiger, Studierende im höheren Semester und bereits Pensionierte sollen ebenfalls aushelfen. Polaschek will zudem wie schon mehrfach angekündigt das Lehramtstudium wieder verkürzen. Ein Beschluss dazu ist für Herbst vorgesehen.

Lehramtsstudium soll reformiert werden

Der Lehrkräftemangel sorgt in Österreich weiter für Probleme. Laut ÖVP-Bildungsminister Martin Polaschek soll eine Reform des Lehramtsstudiums langfristig Abhilfe schaffen.

Ferienbeginn wird zur Geduldsprobe

Für viele beginnt neben den Ferien aber auch die Urlaubssaison und somit der Startschuss für den Sommerreiseverkehr. Bereits am Wochenende drohen daher schon Staus, warnt das Ö3-Verkehrsservice. Zudem brechen viele Reisende gleich nach der Zeugnisvergabe Richtung Süden auf.

Am Freitagnachmittag werden daher vor allem auf den Autobahnen in und um Wien, konkret Donauuferautobahn (A22), Südautobahn (A2), Südosttangente (A23) und Westautobahn (A1), lange Verzögerungen erwartet. Wartezeiten sollten zudem auf den Wiener Stadtausfahrten wie Altmannsdorfer Straße, Hadikgasse und Triester Straße und auch innerstädtisch, unter anderem auf Franz-Josefs-Kai und Gürtel, eingeplant werden.

Staus in Richtung Süden

Generell wird der Reiseverkehr Richtung Adria-Küste in Italien und Kroatien auch in diesem Sommer sehr stark sein. Am Samstag werde sich das Verkehrsgeschehen daher auf „die klassischen Staustrecken Richtung Süden“ konzentrieren. Staus werden ab dem Vormittag bis in den späten Nachmittag erwartet, außerdem sei mit Blockabfertigungen – vor allem vor Tunnelportalen – zu rechnen.

Von Freitag bis Sonntag gastiert außerdem die Formel 1 beim Grand Prix am Red Bull Ring in Spielberg. Ein Großteil der Fans wird dabei vermutlich mit dem eigenen Fahrzeug anreisen. Staubildungen seien während des gesamten Wochenendes zu erwarten. Vor allem bei den Parkplatzeinfahrten werde es zu Wartezeiten kommen.

Reiseverkehr nimmt zu

Der Reiseverkehr wird von Woche zu Woche zulegen, den ganzen Sommer über gelten auch heuer die Abfahrtssperren entlang der A10 in Salzburg und die Fahrverbote in Tirol. Den Höhepunkt wird der Urlauberverkehr am Wochenende des 29./30. Juli erreichen, wenn in Bayern und Baden-Württemberg die Ferien beginnen.

Verkehrsstau im Rückspiegel betrachtet
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Der Reiseverkehr wird vor allem mit dem Ferienbeginn der restlichen Bundesländer zunehmen

In den letzten Jahren hätten sich die Reiseströme zwar teilweise auch auf andere Wochentage verlagert, allerdings bleibe der Hauptreisetag der Samstag, so die Verkehrsclubs ÖAMTC und ARBÖ. Bei Schlechtwetterphasen würden sich die Rückreiseströme wie schon in den vergangenen Jahren auf den Donnerstag verlagern. Falls möglich, sollte man „reisestarke Tage meiden und Alternativrouten wählen“.

Sitzplatzreservierungen in Zügen empfohlen

Viele Urlauberinnen und Urlauber werden auch dieses Jahr vermehrt mit dem Zug ihre Reise antreten – Sitzplatzreservierung werden daher ausdrücklich empfohlen. Vor allem bei Fernzügen der ÖBB kommt es – insbesondere seit Einführung des Klimatickets – immer wieder vor, dass Züge überfüllt sind. Fahrgäste, die keine Sitzplatzreservierung haben, müssen teils den Zug wieder verlassen. Für einen garantierten Sitzplatz sollte dieser vorab reserviert werden.

ÖBB Railjet
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Bahnreisende sollten sich unbedingt einen Sitzplatz reservieren, um eine entspannte Reise zu haben

Wo es im Sommer staut

Zu Staubildung im Sommerreiseverkehr soll es vor allem in Tirol auf der Fernpassstraße im gesamten Verlauf sowie auf der Brennerautobahn (A13) vor den Mautstellen Schönberg und Sterzing in Südtirol kommen. In Salzburg müsse man zudem mit Staus auf der Tauernautobahn (A10) vor den Tunnelabschnitten Richtung Villach sowie um das große deutsche Eck vermehrt rechnen.

Längere Wartezeiten sind zudem vor den Autobahngrenzübergängen in Salzburg-Walserberg (A1), Nickelsdorf (A4 und B10), Suben (A8), Spielfeld (A9), Kufstein-Kiefersfelden (A12) sowie beim Karawankentunnel (A11) einzuplanen. Warten heißt es auch vor einigen slowenischen und kroatischen Grenzübergängen, darunter Gruskovje (Strecke Maribor – Zagreb), Rupa (Postojna – Rijeka) und Dragonja (Koper – Pula).

Wechselhaftes Wetter

Stabiles Sommerwetter ist auch zu Beginn der Ferien im Osten Österreichs nicht in Sicht. Gleich zur Zeugnisverteilung am Freitag quert eine Kaltfront das Land von Westen her, prognostiziert die GeoSphere Austria. Somit überwiegen im Westen von der Früh weg die Wolken, und es regnet immer wieder, auch einzelne Gewitter sind eingelagert.

In der Osthälfte ist es noch länger sonnig. Nach und nach breiten sich auch hier dichte Wolken, Regenschauer und Gewitter aus. Die Temperaturen erreichen von West nach Ost 19 bis 30 Grad. Auch am restlichen Wochenende kommt es immer wieder zu einem Wechselspiel zwischen Sonne und Wolken, die Tageshöchsttemperaturen am Samstag betragen 19 bis 26 Grad, am Sonntag 22 bis 28 Grad.

Internationale Events in Wien

In Wien sorgen am ersten Ferienwochenende Konzerte für Staus und erhöhtes Verkehrsaufkommen. Bis Samstag findet wieder die konzertante Aufführung des Musicals „Elisabeth“ im Schloss Schönbrunn statt, am Sonntag gastiert dort Roland Kaiser. Staus rund um das Schloss sind sehr wahrscheinlich. Zudem tritt US-Star Pink am Samstag und Sonntag im Wiener Ernst-Happel-Stadion auf, auch hier ist mit langen Wartezeiten mit dem Auto zu rechnen.

Bei den Wiener „Öffis“ kommt es im Sommer außerdem teilweise zu Einschränkungen im Fahrbetrieb: Die U-Bahn-Linie U4 wird von 1. bis 30. Juli saniert und modernisiert. Die U4 fährt dann nicht zwischen den Stationen Schwedenplatz und Schottenring. In dieser Zeit empfiehlt es sich, auf die Straßenbahnlinie 1 und die Zusatzlinie U2Z umzusteigen.