Antisemitischer Übergriff in Frankfurter Gedenkstätte

An einer Erinnerungsstätte für Verbrechen aus der NS-Zeit in Frankfurt ist es nach Angaben der Stadtverwaltung zu einem antisemitischen Übergriff gekommen. Eine Gruppe Jugendlicher habe gestern jüdische Besucherinnen und Besucher zuerst mit Worten einzuschüchtern versucht. Dann sei eine Flasche geworfen worden, die nur knapp den Kopf einer Frau aus der Gruppe verfehlt habe, teilte die Stadt mit.

Der Polizei ist der Wurf bekannt. Es werde wegen versuchter schwerer Körperverletzung ermittelt, sagte ein Sprecher. Der Staatsschutz übernahm die Ermittlungen.

Oberbürgermeister Mike Josef (SPD) zeigte sich entsetzt: „Das ist völlig inakzeptabel, deshalb hat die Stadt auch Strafanzeige gestellt.“ Marc Grünbaum, Vorstand der Jüdischen Gemeinde, sagte: „Dies war kein blöder Jugendstreich, sondern Hass gegen als Juden erkennbare Besucher unserer Stadt.“

Die Großmarkthalle, die mittlerweile auch Teil der neuen Europäischen Zentralbank ist, erinnert an die Deportation von Juden aus Frankfurt während der Zeit des Nationalsozialismus.