„Wiener Zeitung“ erscheint zum letzten Mal als Printausgabe

Die „Wiener Zeitung“ erscheint heute ein letztes Mal als gedruckte Tageszeitung. Erstmals kam sie am 8. August 1703 – damals noch als „Wiennerisches Diarium“ – auf den Markt und gilt damit als älteste noch erscheinende Tageszeitung der Welt. Künftig wird das republikseigene Blatt primär als Onlinemedium geführt, wobei die Redaktion deutlich auf ca. 20 Personen schrumpft. Die Umstellung basiert auf einem Gesetz der Bundesregierung, das für heftige Kritik sorgte.

Letzte Ausgabe der „Wiener Zeitung“

Am Freitag erscheint nach 320 Jahren die allerletzte Ausgabe der „Wiener Zeitung“ als Tageszeitung. ÖVP und Grüne stellen die Zeitung ein, über hundert Menschen verlieren ihren Job und Österreich ein weiteres Stück Medienvielfalt.

Anlass dafür war, dass die Pflichtveröffentlichungen im Amtsblatt der „Wiener Zeitung“ wegfallen, womit der Großteil des Umsatzes wegbricht. Künftig sind pro Jahr 16,5 Millionen Euro aus dem Budget für die Wiener Zeitung GmbH vorgesehen. Sechs Millionen Euro davon sind für einen „Media Hub Austria“ reserviert, der eine praxisorientierte Journalismusausbildung bieten soll. Bei Branchenvertretern sorgte das für Kritik, so befürchtete etwa der Presseclub Concordia eine „einschneidende Verstaatlichung journalistischer Aus- und Fortbildung“.