US-Sondergesandter für Iran beurlaubt

Der US-Sondergesandte für den Iran, Robert Malley, ist beurlaubt worden. Das teilte das US-Außenministerium gestern mit und ergänzte, Malley werde durch Abram Paley ersetzt. Nähere Angaben machte das Ministerium nicht. US-Medienberichten zufolge wird Malleys Umgang mit sensiblen Dokumenten überprüft.

Robert Malley
AP/Florian Schroetter

CNN berichtete unter Berufung auf nicht namentlich genannte Quellen, dass es um seinen Umgang mit Geheimdokumenten gehe.

Malley selbst teilte mehreren Medien mit, seine Sicherheitsfreigabe werde überprüft, und er hoffe, dass das zu seinen Gunsten ausgehe.

Architekt des Atomabkommens

Der Vorgang erfolgt vor dem Hintergrund von Spekulationen über indirekte Gespräche zwischen dem Iran und den USA durch Vermittlung Omans. Das Sultanat nimmt traditionell eine Vermittlerrolle zwischen den beiden Ländern ein, die keine diplomatischen Beziehungen pflegen.

Malley war 2021 von US-Präsident Joe Biden zum Sondergesandten ernannt worden. Er gilt als einer der Architekten des Atomabkommens von 2015 mit dem Iran, aus dem sich die USA unter Ex-Präsident Donald Trump zurückgezogen hatten.

Jugendfreund von Blinken

Malley war von Gegnern und Gegnerinnen des Abkommens scharf kritisiert worden, sie hatten ihm vorgeworfen, zu wohlwollend gegenüber Teheran gewesen zu sein.

Malley ist ein Jugendfreund von US-Außenminister Antony Blinken und stand der unabhängigen Organisation zur Konfliktprävention, der International Crisis Group (ICG), vor.