Mann sticht in Uni in Kanada auf drei Menschen ein

Ein junger Mann hat während eines Kurses zu Genderstudien an einer kanadischen Universität auf drei Menschen eingestochen, darunter auf die Professorin. Es habe sich um einen „geplanten und gezielten Angriff“ in der Universität Waterloo gehandelt, sagte der örtliche Polizeichef gestern (Ortszeit).

Polizeifahrzeug am Gelände der Universität in Waterloo, Kanada
AP/The Canadian Press/Nick Iwanyshyn

Er sei „durch Hass motiviert“ gewesen und habe mit Geschlechtsausdruck und Geschlechtsidentität zu tun gehabt.

Den Angaben zufolge ging der Beschuldigte am Mittwoch mit zwei großen Messern zu dem Kurs. Dort habe er kurz mit der 38 Jahre alten Professorin gesprochen, ehe er auf sie einstach. Mehrere Studierende griffen ein, während andere flüchteten.

Auch auf zwei Studierende, eine 20-jährige Frau und einen 19-jährigen Mann, sei eingestochen worden. Sie wurden zusammen mit der Professorin mit schweren, aber nicht lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht.

Verdächtiger versuchte sich als Opfer auszugeben

Der 24 Jahre alte Verdächtige versuchte, auch auf einen dritten Studenten einzustechen. Der junge Mann wurde unter großem Polizeieinsatz festgenommen. Er habe versucht, sich als Opfer auszugeben, Zeugen hätten ihn jedoch identifiziert, sagte der örtliche Polizeichef weiter.

Der Beschuldigte, der ursprünglich aus Ecuador stammt, hatte der Polizei zufolge früher an der Universität in Waterloo südwestlich von Toronto studiert. Ihm werden unter anderem schwere Körperverletzung und Angriff mit einer Waffe vorgeworfen.

Mehrere Attacken in den letzten Jahren

Kanadas Premierminister Justin Trudeau verurteilte die Messerattacke scharf und bezeichnete sie als „absolut verabscheuenswürdig“.

In den vergangenen Jahren gab es in Kanada mehrere Fälle, in denen Veranstaltungen der LGBTQ-Gemeinschaft angegriffen wurden. Die englische Abkürzung LGBTQ steht für lesbisch, schwul, bisexuell, transgender, queer.