Google will in Kanada örtliche Medien nicht mehr verlinken

Nach dem Facebook-Mutterkonzern Meta will auch Google in Kanada künftig keine Inhalte örtlicher Medien mehr auf seiner Plattform verlinken. Der US-Konzern reagierte so auf ein Gesetz, das Onlineunternehmen verpflichtet, kanadische Medien für deren Inhalte zu bezahlen. Das Gesetz sei „undurchführbar“, erklärte Google gestern.

Das „Gesetz für Onlinenachrichten“ war vergangene Woche in Kraft getreten und soll den angeschlagenen Mediensektor Kanadas unterstützen. Große Internetunternehmen werden darin aufgefordert, Vereinbarungen mit örtlichen Medien über eine angemessene Bezahlung für die Nutzung ihrer Inhalte zu schließen. Andernfalls soll die Bezahlung behördlich festgelegt werden.

Google: „Strukturelle Probleme“ mit Gesetz

Google führte nun an, es gebe „strukturelle Probleme“ mit diesem Gesetz. Die Regierung habe zudem keine Anstalten gemacht, diese Probleme in der Einführungsphase des Gesetzes noch zu beheben. Deshalb habe der Konzern „die schwierige Entscheidung getroffen, Links zu kanadischen Nachrichten aus unseren Such-, Nachrichten- und Entdeckungsprodukten zu entfernen“.

Meta hatte vergangene Woche ähnlich auf das Inkrafttreten des neuen Gesetzes reagiert: Inhalte kanadischer Medien sollen auf Facebook und Instagram nicht mehr verfügbar sein. Die beiden US-Konzerne dominieren das Geschäft mit Onlinewerbung. Ihnen wird vorgeworfen, klassischen Medien so die Einnahmen wegzunehmen und zugleich von deren Onlineinhalten zu profitieren.