Bericht: Umweltschutz-NGOs wegen Spenden unter Druck

Einige der bekanntesten internationalen Umweltschutzorganisationen haben einem Bericht des britischen „Guardian“ zufolge Millionen an Spendengeldern von einer Stiftung erhalten, die von Unternehmern geleitet wird, die zu einem großen Teil in fossile Energie investieren.

Die Stiftung Quadrature Climate Foundation sei von den „rätselhaften Milliardären“ Greg Skinner und Suneil Setiya gegründet worden und halte laut US-Regulierungsbehörden Anteile im Wert von mehr als 170 Millionen Dollar (rund 156 Mio. Euro) an Unternehmen, die fossile Brennstoffe herstellen.

Dazu gehörten etwa das Öl- und Gasunternehmen ConocoPhillips, das 2019 vom „Guardian“ als eines der umweltschädlichsten Unternehmen der Welt bezeichnet wurde, sowie der US-amerikanische Flüssiggasproduzent Cheniere Energy. Zudem sei die Stiftung mit 20 Millionen Dollar an Cenovus Energy beteiligt, einem kanadischen Unternehmen, das kürzlich von den Aufsichtsbehörden gerügt worden war, nachdem 1.000 Liter Diesel in einen Fischteich in Alberta ausgelaufen waren.

Spenden an 45 Organisationen

2021 und 2022 habe die Quadrature Climate Foundation an 45 Klimaschutzorganisationen Gelder vergeben, darunter vier Millionen Pfund (4,6 Mio. Euro) an die European Climate Foundation, die für vollständige CO2-Neutralität in der EU wirbt, 2,7 Millionen Pfund für die Carbon Tracker Initiative und über drei Millionen Pfund für den WWF.

Der WWF sagte dem „Guardian“, er werde die Spende untersuchen und sei dankbar, dass auf die Hintergründe aufmerksam gemacht wurde. Mark Campanale, Gründer und Direktor der Carbon Tracker Initiative, sagte, man lege Wert auf Transparenz und werde künftig die Namen von Geldgebern im Jahresbericht online veröffentlichen. Andere Organisationen, die ebenfalls Gelder erhalten hätten, hätten nicht auf eine Bitte um Stellungnahme reagiert.

Die Stiftung gab an, ihre Aktivitäten ausbauen zu wollen. Der Klimawandel treibe viele Teile der Welt bereits über kritische Temperaturkipppunkte hinaus, mit ungewissen Folgen, so eine Sprecherin von Quadrature. „Die Stiftung geht davon aus, dass sie ihre Finanzierung in den kommenden Jahren erheblich aufstocken wird, um die dringendsten Klimalösungen zu finden, die der Gesellschaft helfen können, die neue Klimarealität zu bewältigen.“