Oscar-Preisträger Alan Arkin ist tot

Nach fünf Jahrzehnten in Hollywood mit weit über 50 Filmen ist der Oscar-Preisträger Alan Arkin im Alter von 89 Jahren in seinem Haus in Carlsbad in Kalifornien gestorben. Das berichtet „Variety“ unter Berufung auf die Familie.

Schauspieler Alan Arkin
IMAGO/ZUMA Press/Ringo Chiu

Legendär ist Arkin bis heute durch seinen Part im Roadmovie „Little Miss Sunshine“ (2006), für den er den Nebenrollenoscar erhielt. „Unser Vater war eine talentierte Naturgewalt – als Künstler wie als Mensch. Ein liebender Ehemann, Vater, Großvater und Urgroßvater“, so Arkins Familie in ihrem Statement.

Die Londoner „Times“ hatte den Schauspieler schon vor 60 Jahren als „Chamäleon auf der Leinwand“ gepriesen und mit dem großen Alec Guinness verglichen.

Golden Globe für erste Filmrolle

Bereits für seine erste Filmrolle überhaupt, Norman Jewisons Satire „Die Russen kommen! Die Russen kommen“ von 1966, wurde Arkin mit dem Golden Globe der Hollywood-Auslandspresse als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet und für einen Oscar nominiert.

Ein Jahr später drangsalierte er als psychopathischer Mörder die blinde Audrey Hepburn in dem Thriller „Warte, bis es dunkel ist“. Die Rolle habe er gehasst, denn es sei ihm schwergefallen, die von ihm so verehrte Schauspielerin zu quälen, sagte Arkin später.

Seine zweite Oscar-Nominierung bekam er 1968 für die Darstellung eines Gehörlosen in dem Drama „Das Herz ist ein einsamer Jäger“ nach dem Roman von Carson McCullers.

Frühe Liebe zur Schauspielerei

Als Sohn einer russisch-jüdischen Künstlerfamilie wurde Arkin in New York geboren, wuchs aber vom zwölften Lebensjahr an in Los Angeles auf, wo er schon als Teenager die Liebe zur Schauspielerei entdeckte.

Er tourte dann aber zunächst mit einer Gesangsgruppe – auch durch Europa – bis er endlich am New Yorker Broadway landete und für seine Rolle in der Komödie „Enter Laughing“ 1963 sofort mit einem Tony ausgezeichnet wurde. Im folgenden Jahr war er Star des Broadway-Hits „LUV“.

„Ich möchte Dinge ausprobieren“

Seine Karriere war ein reines Wechselspiel: Er war Regisseur am Broadway, Off-Broadway und fürs Fernsehen, er schrieb Kinderbücher, nahm Platten auf, produzierte Filme und kehrte immer wieder vor die Kamera zurück. Zu Arkins unvergesslichen Rollen zählt sein Auftritt in der Kriegsfarce „Catch-22“ (1970) unter der Regie von Mike Nichols nach Joseph Hellers berühmtem Erstlingsroman, in dem er den Bomberpiloten Yossarian mimte.

In den 90ern fiel er durch Nebenrollen in „Glengarry Glen Ross“, „Jakob der Lügner“ und „Gattaca“ auf. Über seine Vorliebe für riskante Rollen und nicht kommerzielle Filme sagte er einmal: „Ich möchte Dinge ausprobieren. Erfolg hat nichts mit den Einnahmen an den Kinokassen zu tun, sondern damit, dass man seine eigenen Ziele verfolgt und als Person wächst.“