Sicherheitsrat besiegelt Ende von UNO-Einsatz in Mali

Der UNO-Sicherheitsrat hat das sofortige Ende der UNO-Mission MINUSMA im westafrikanischen Mali beschlossen. Das wichtigste Gremium der Vereinten Nationen votierte gestern in New York einstimmig für eine Resolution, die den seit 2013 laufenden Blauhelmeinsatz mit sofortiger Wirkung beendet. Der Abzug der UNO-Truppen soll bis Jahresende abgeschlossen werden, es gilt eine Übergangsfrist von sechs Monaten.

Derzeit sind auch zwei Angehörige des Bundesheers bei der UNO-Mission MINUSMA in Malis Hauptstadt Bamako stationiert. Zusätzlich sind vier österreichische Bundesheerangehörige im Rahmen der EU-Ausbildungsmission EUTM in Mali. Diese sei von der Entscheidung völlig unberührt, sagte das Verteidigungsministerium.

Verstärkte Kooperation mit Russland

Malis Militärjunta, die verstärkt mit Russland zusammenarbeitet, hatte Mitte Juni den sofortigen Abzug aller 12.000 UNO-Friedenssoldaten gefordert. Die UNO-Mission ist seit 2012 in Mali aktiv, seit islamistische Milizen den Norden des Landes überrannten. Mittlerweile terrorisieren sie auch das Zentrum des Sahelstaats sowie seine Nachbarstaaten.

Nach zwei Militärputschen 2020/21 sucht Mali nun aber die Zusammenarbeit mit Russland. Die russische Söldnertruppe Wagner soll mit bis zu 2.000 Kämpfern in Mali sein, obwohl die Junta von Oberst Assimi Goita offiziell nur von Ausbildnern spricht.