Selenskyj ordnet Verstärkung der Grenze zu Belarus an

Als Reaktion auf ein mögliches Exil der russischen Söldnergruppe Wagner in Belarus lässt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Grenze zum Nachbarland verstärken. Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj und der zuständige General Sergej Najew seien beauftragt worden, die Sicherheitsvorkehrungen an der Nordgrenze zu verstärken, um „den Frieden sicherzustellen“, so Selenskyj gestern auf Telegram.

Er verwies auf Informationen von seinen Geheimdiensten und den Grenzwachen zur Lage in Belarus. Nach dem kurzzeitigen Aufstand seiner Kämpfer am vergangenen Wochenende hatte Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin auf Vermittlung des belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko eingewilligt, ins Exil nach Belarus zu gehen. Seine Söldner wurden vor die Wahl gestellt, entweder den russischen Streitkräften beizutreten oder ebenfalls ins Exil nach Belarus zu gehen.

Lukaschenko sagte, seine eigene Armee könnte von den Kampferfahrungen der Wagner-Truppe profitieren. Gleichzeitig aber fügte er hinzu, dass deren militärischer Spielraum in seinem Land begrenzt sei. Die Ukraine hatte schon mehrfach die Befürchtung geäußert, dass sie von Belarus aus angegriffen werden könnte.

Selenskyj: Ukraine überrascht mit Stärke

Selenskyj hob im Kampf gegen die russische Invasion die Stärke der eigenen Streitkräfte hervorgehoben. „Die Ukraine und die Ukrainer sind viel stärker, als irgendjemand das von uns erwartet, manchmal stärker, als wir das von uns selbst gedacht haben“, sagte Selenskyj in seiner allabendlichen Videobotschaft. Das Land habe im Kampf gegen die russischen Invasoren der ganzen Welt die Stärke der Ukraine gezeigt.

Die Stärkung der Artillerie im Süden und Osten habe „offensichtlich Priorität“, sagte Selenskyj. Er dankte außerdem in seiner Rede Dänemark für ein neues Verteidigungspaket, darunter Artillerie, Flugabwehrraketen und Ausrüstung zur Minenräumung.