Betrugsverdacht: Neues Sicherheitsnetz bei Reparaturbonus

Das Klimaschutzministerium hat nach Betrugsverdachtsfällen das Sicherheitsnetz für die Abwicklung des Reparaturbonus verschärft. „Künftig wird zur Verhinderung von Betrugsfällen die Förderung direkt an die Kundinnen und Kunden ausbezahlt“, teilte das Ministerium der APA mit.

Bis zum Neustart am 25. September könnten während der technischen Umbauarbeiten keine Reparaturbons bezogen werden, hieß es. Bons, die vor dem 2. Juli beantragt wurden, behalten wie bisher für drei Wochen ihre Gültigkeit.

56 Betriebe identifiziert

„Seit dem Start der Aktion im April 2022 wurden durch die Kontrollen der Kommunalkredit Public Consulting (KPC) insgesamt 56 Betriebe identifiziert, gegen die sich der Verdacht auf Betrug erhärtet hat“, teilte das Ministerium mit. Die Betriebe seien bei der österreichischen und der europäischen Staatsanwaltschaft angezeigt worden.

Die Ermittlungen laufen, auch das Europäische Amt für Betrugsbekämpfung (OLAF) ist involviert. Das Gesamtausmaß der Schäden werde aktuell untersucht – die maximale Schadenshöhe durch den Betrug wird auf knapp vier Millionen Euro geschätzt.

Man habe darum nun das Sicherheitsnetz verschärft. „Herzstück des Umbaus ist die Förderauszahlung, die nun direkt an die Kundinnen und Kunden geht. Damit können betrügerische Betriebe nicht länger vom Einreichen gefälschter Reparaturen profitieren“, hieß es.

Gewessler kritisiert „hinterhältigen“ Betrug

„Es ist äußerst hinterhältig, sich an einem Fördersystem zu bereichern, das so vielen Menschen hilft. Über den Sommer kann das Sicherheitsnetz der beliebten Förderaktion jetzt noch engmaschiger umgebaut werden, damit der Reparaturbonus im Herbst wieder durchstarten kann“, sagte Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne).

Österreichweit nehmen rund 3.500 Betriebe an der Aktion teil. 673.061 Reparaturbons mit einer Fördersumme von 69,7 Millionen Euro wurden bereits eingereicht (Stichtag 19. Juni).