Russischer Geheimdienst: Attentat auf Krim-Chef vereitelt

Der russische Geheimdienst FSB hat nach eigenen Angaben einen ukrainischen Anschlag auf den Chef der von Russland annektierten ukrainischen Halbinsel Krim vereitelt. „Ein von den ukrainischen Geheimdiensten organisierter versuchter Anschlag auf den Gouverneur der Krim, Sergej Aksjonow, wurde vereitelt“, zitierte die staatliche russische Nachrichtenagentur TASS heute den russischen Geheimdienst. Es sei versucht worden, eine Bombe in Aksjonows Auto zu deponieren.

Laut FSB wurde ein 1988 geborener Russe festgenommen. Ihm wird vorgeworfen, vom ukrainischen Inlandsgeheimdienst SBU rekrutiert und ausgebildet worden zu sein. „Der Bombenleger hatte keine Zeit, sein kriminelles Vorhaben in die Tat umzusetzen, weil er in dem Moment gefasst wurde, als er den Sprengkörper aus einem Versteck holte“, gab der FSB weiter an.

„Ich bin mir sicher, dass die Urheber dieses Verbrechens gefunden und bestraft werden“, schrieb Aksjonow im Onlinedienst Telegram. Er dankte dem FSB dafür, das versuchte Attentat verhindert zu haben.

Russische Urlauber sorgen für Stau

Trotz der angespannten Sicherheitslage zieht es russische Urlauberinnen und Urlauber offenbar wieder in Massen auf die von Moskau besetzte ukrainische Schwarzmeer-Halbinsel Krim. Vor der Zufahrt zur Kertsch-Brücke, die die Krim mit dem russischen Festland verbindet, bildete sich nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax von russischer Seite aus ein rund 13 Kilometer langer Stau.

Stau auf der Kertsch-Brücke Richtung Krim
IMAGO/TASS/Roman Sokolov

Rettungskräfte, Freiwillige und Verwaltungsangestellte verteilten Wasser an die in den Fahrzeugen wartenden Menschen, hieß es. Die Halbinsel ist für Urlauberinnen und Urlauber nur per Bahn und Auto erreichbar. Wegen des Angriffskrieges, den Russland seit gut 16 Monaten gegen die Ukraine führt, ist der Flugverkehr eingestellt.

Die Krim war schon in Zeiten der Sowjetunion ein beliebtes Erholungsgebiet. Wegen der Sanktionen infolge des Ukraine-Krieges können russische Staatsbürgerinnen und Staatsbürger inzwischen nur noch eingeschränkt Urlaub im westlichen Ausland machen. Russland hatte die ukrainische Halbinsel Krim im Jahr 2014 annektiert. Die Krim dient den russischen Streitkräften als wichtige logistische Basis.