Internationale Schifffahrtsorganisation berät Strategie

Die Internationale Schifffahrtsorganisation (IMO) berät seit heute in London über eine Verschärfung der Klimaschutzregeln für die weltweite Schifffahrt. Die Beratungen des IMO-Umweltausschusses sind bis Freitag angesetzt.

IMO-Generalsekretär Kitack Lim appellierte zum Auftakt an die Delegierten, „ehrgeizige Ziele festzulegen, die die Schifffahrt auf einen klaren Weg zur schrittweisen Verringerung der Treibhausgasemissionen bringen“.

Er sprach von einem historischen Moment: „Für die IMO ist es jetzt an der Zeit, ihre globale Führungsrolle unter Beweis zu stellen.“ Branchenverbände erwarten, dass sich die UNO-Sonderorganisation dazu durchringt, Klimaneutralität bis zum Jahr 2050 anzustreben.

„So bald wie möglich in diesem Jahrhundert“

Die 2018 beschlossene Klimastrategie der IMO sieht bisher nur vor, die Treibhausgasemissionen des internationalen Schiffsverkehrs bis 2050 um mindestens 50 Prozent im Vergleich zu 2008 zu senken. Zur weiteren Perspektive hieß es lediglich, es werde angestrebt, „diese Emissionen so bald wie möglich in diesem Jahrhundert zu beenden“.

Ein schärferer Kurs nach EU-Vorbild wurde nach Einschätzung des deutschen Werftenverbandes VSM bisher durch Entwicklungsländer, mineralölproduzierende Staaten und Billigflaggenländer blockiert. Wichtige Reederverbände sind sich dagegen schon einig, dass Klimaneutralität bis 2050 erreicht werden soll, einzelne Reedereien peilen das bereits für 2045 oder 2040 an.

Eine entsprechende Verpflichtung durch die IMO ist wichtig, weil sie weltweit gültige Regeln zum Umweltschutz auf den Meeren setzt. Branchenverbände halten das auch beim Klimaschutz für nötig, damit es nicht zu Wettbewerbsnachteilen für Reedereien und Werften kommt.