Lage in Cherson laut Helfern dramatisch

Als dramatisch beschreiben Helferinnen und Helfer die Lage der Menschen in der Region um die südukrainische Stadt Cherson. Den dort Verbliebenen mangle es an lebensnotwendigen Sachen, teilte das österreichische Hilfswerk „Jugend Eine Welt“, das zuletzt mit Projektpartnern in mehreren Dörfern dringend benötigte Hilfsgüter an die Bevölkerung ausgeben konnte, heute in Wien laut Kathpress mit.

Die Menschen litten nicht nur aufgrund der täglichen Angriffe seitens Russlands, sondern auch an den Folgen der Überschwemmungen durch die Zerstörung des Kachowka-Staudamms. Häuser wurden überflutet und sind nicht mehr bewohnbar. Laut ukrainischen Schätzungen stehen mehr als 10.000 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche unter Wasser. Die Folgen würden noch Jahrzehnte zu spüren sein, so das Hilfswerk.

Den Menschen seien unter anderem dringend benötigte Lebensmittel, Hygieneartikel, Trinkwasserkanister und Gasflaschen zum Kochen übergeben worden, berichtete „Jugend Eine Welt“-Geschäftsführer Reinhard Heiserer.

Dramatisch sei die Lage auch im Gebiet Korabelnaja. Dort gebe es massive Probleme mit der Trinkwasserversorgung. Große Supermarktketten schafften die Lagerlogistik nicht mehr, in kleinen Geschäften seien die Preise für Lebensmittel in die Höhe geschnellt. „Die Resilienz der häufig älteren Bewohner und die Bereitschaft zur zielsicheren Hilfe aus anderen Teilen der Ukraine ist bewundernswert“, so Martin Kunze, Ukraine-Nothilfe-Koordinator von „Jugend Eine Welt“.