Argentinien will Anpassung von Mercosur-Abkommen

Vor dem Gipfeltreffen des südamerikanischen Wirtschaftsbündnisses Mercosur hat Argentinien eine Aktualisierung des geplanten Freihandelsabkommens mit der Europäischen Union gefordert. „Das Abkommen bietet Chancen, um die Produktion anzukurbeln, Arbeitsplätze zu schaffen und Investitionen anzulocken“, sagte der argentinische Chefdiplomat Santiago Cafiero gestern beim Treffen der Mercosur-Außenminister in Puerto Iguazu.

„Damit das Abkommen zustande kommt und gute Ergebnisse für beide Seiten bringt, müssen die Texte aber angepasst werden.“ So sei die EU bei Zollbefreiungen und Exportquoten in der aktuellen Fassung deutlich besser gestellt als der Mercosur.

Cafiero kritisierte auch die von Brüssel geforderte Zusatzerklärung zu Klima, Umwelt und Menschenrechten. „Der Text konzentriert sich einseitig auf den Umweltschutz, ohne die wirtschaftliche und soziale Entwicklung zu berücksichtigen“, sagte er.

Abkommen seit 2019 auf Eis

Das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Mercosur liegt seit dem Abschluss der Verhandlungen 2019 auf Eis. Zum Mercosur gehören Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay. Der Vertrag würde die größte Freihandelszone der Welt mit 780 Millionen Menschen schaffen. Er soll vor allem Zölle abbauen und damit den Handel ankurbeln.

Das Abkommen muss noch von allen Mitgliedsstaaten ratifiziert werden. Allerdings ist es sowohl in Südamerika als auch in Europa umstritten. Einige Länder wollen ihre Märkte schützen, andere fürchten die Aufweichung von Arbeits- oder Umweltstandards.