Verwirrung um „Vergiftung“ von Zulu-König

Gerüchte, wonach Südafrikas Zulu-König Misuzulu vergiftet worden sei, sorgen derzeit für Verwirrung. Denn am Samstag hieß es noch, dass der Monarch in ein Krankenhaus in Eswatini eingeliefert worden war – mutmaßlich, weil er vergiftet wurde. Nun dementierte ein Sprecher Berichte, wonach Misuzulu erkrankt sei.

Zulu-König Misuzulu
APA/AFP/Rajesh Jantilal

In einer Pressemitteilung erklärte Zulu-Ministerpräsident Mangosuthu Buthelezi am Samstag, dass der König erkrankt sei. Nachdem bereits einer seiner engen Berater unerwartet am Samstag gestorben sei, habe Misuzulu geglaubt, dass er vergiftet worden sei, so Buthelezi.

„Verzweifeltes Narrativ“

Der König habe eine Behandlung in Südafrikas Nachbarland Eswatini vorgezogen, weil „seine Eltern in Südafrika behandelt wurden und anschließend starben“, sagte er weiter. Mehrere Quellen bestätigten der Nachrichtenagentur AFP, dass in einem Privatkrankenhaus Sicherheitsvorkehrungen getroffen wurden.

Misuzulus Sprecher rückte anschließend aus und dementierte die Berichte. „Es hat den Anschein, als gäbe es eine inszenierte Agenda und ein verzweifeltes Narrativ, um verleumderische und unbegründete Behauptungen über den schlechten Gesundheitszustand seiner Majestät zu verbreiten“, sagte er.

„Der König hat sich im Zusammenhang mit Covid und nach dem plötzlichen Tod seines engen Beraters vorsorglich und gründlich medizinisch untersuchen lassen“, sagte er weiter.

Königliche Helfer starben

Misuzulu ist vor knapp einem Jahr zum Zulu-König ernannt. Der 47-Jährige folgte auf seinen Vater Goodwill Zwelithini, der im März 2021 nach 50 Jahren auf dem Thron gestorben war. Um die Nachfolge gab es bis zuletzt erbitterten Streit, da Misuzulus Vater sechs Frauen und mindestens 28 Kinder hinterlassen hatte.

Medienberichten zufolge sollen 27 von ihnen ihren Anspruch auf den Thron gestellt haben. Seit Misuzulus Regentschaft starben vier königliche Helfer, wie Medien berichteten.

Der Zulu-König hat keine offizielle Macht im modernen Südafrika. Die Herrscher gelten jedoch als traditionelle Autorität bei den über elf Millionen Zulus, die fast ein Fünftel der Bevölkerung Südafrikas ausmachen.