Fast 200 Menschen im Mittelmeer gerettet

Das von Ärzte ohne Grenzen (MSF) betriebene NGO-Schiff „Geo Barents“ hat bei vier Rettungseinsätzen im zentralen Mittelmeer 196 Menschen gerettet, darunter 47 unbegleitete Minderjährige, 16 Frauen und ein Neugeborenes.

Die Rettungsaktion wurde von den italienischen Behörden koordiniert, wie die NGO heute mitteilte. Dem Schiff wurde Marina di Carrara in der Toskana als Landungshafen zugewiesen.

Die seit Oktober regierende italienische Rechtsregierung hat den Kurs gegenüber NGOs, die im Mittelmeer Geflüchtete aus Seenot retten, verschärft. Die Regierung wirft den Hilfsorganisationen vor, mit ihren Einsätzen das Schlepperwesen zu unterstützen.

Anzahl der Rettungen beschränkt

Mit einer neuen Regelung wurde die Anzahl der Rettungen pro Ausfahrt der NGO-Schiffe beschränkt. Damit soll die Zahl der Ankünfte begrenzt werden.

Zudem weisen die italienischen Behörden den NGO-Schiffen oft Landungshäfen in Nord- oder Mittelitalien zu, die mehrere Reisetage vom Ort der Rettung entfernt liegen. Argumentiert wird das mit der Überlastung der Flüchtlingsaufnahmezentren in Süditalien.

Die Zahl der Geflüchteten, die im Jahr 2023 in Italien angekommen sind, liegt bei 66.000, im Vergleichszeitraum 2022 waren es 28.000 gewesen. 130.000 Personen sind in italienischen Aufnahmeeinrichtungen untergebracht, wie das Innenministerium in Rom mitteilte.