Insider: OMV und ADNOC sollen Chemiekonzerne-Fusion sondieren

Der österreichische Öl- und Gaskonzern OMV und die staatliche Abu Dhabi National Oil Co (ADNOC) erwägen Kreisen zufolge die Zusammenlegung der beiden Unternehmen Borealis und Borouge. Durch eine Fusion könnte ein Chemie- und Kunststoffkonzern mit einem Marktwert von mehr als 30 Mrd. US-Dollar (27,5 Mrd. Euro) entstehen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg gestern unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen.

Bei der OMV wollte man diese Entwicklung auf APA-Anfrage nicht bestätigen. Marktspekulationen würden nicht kommentiert, hieß es aus der Presseabteilung.

Insidern zufolge sind die potenzielle Bewertung sowie die Eignerstruktur noch Gegenstand der Diskussionen, die in den kommenden Wochen in formale Fusionsverhandlungen münden könnten. In den vergangenen Monaten habe es immer wieder mal Gespräche gegeben, die zwischenzeitlich unterbrochen worden seien. Auch jetzt könnte es zu Verzögerungen oder zum Abbruch kommen.

Die in Wien beheimatete Borealis gehört zu 75 Prozent der OMV, der Rest liegt bei der ADNOC. Die ebenfalls gelistete Borouge aus Abu Dhabi ist selbst ein Gemeinschaftsunternehmen von ADNOC und Borealis und hat einen Marktwert von 22 Milliarden Dollar. Bei Borealis diskutieren die beiden Parteien über eine mögliche Bewertung von zehn Mrd. Dollar.

Insider: Gespräche über Gewichtung der Anteile

Gegenstand der Gespräche sei aktuell, ob Abu Dhabi und OMV jeweils den gleichen Anteil an der fusionierten Gesellschaft haben sollen, hieß es von den Personen. Dabei könnten beide Unternehmen auch Anteile jeweils unter 50 Prozent halten und den Rest an der Börse notieren. ADNOC könnte auch am Ende einen etwas höheren Anteil als die OMV bekommen.

Die OMV zieht zudem einen Sitz in Europa vor, wo die meisten Geschäfte liegen, selbst wenn das neue Unternehmen in Abu Dhabi gelistet würde. Auch ADNOC wollte die Informationen nicht kommentieren.