Minister: Lange Wiederherstellung von Staudamm-Ökosystem

Zumindest zehn Jahre dürfte es dauern, bis die Ökosysteme, die durch die Sprengung des Kachowka-Staudamms in der Ukraine im Juni überschwemmt wurden, wiederhergestellt werden können.

„Laut unseren Berechnungen wird es mindestens zehn Jahre dauern, um die wertvollen Gebiete, die die Natur über Hunderte von Jahren geformt hat, wiederherzustellen“, sagte heute Ruslan Strilez, der Umweltminister der Ukraine, laut der ukrainischen Nachrichtenagentur Ukrinform.

Allerdings ist eine Rückkehr in das Stadium vor der Explosion, die weite Teile der Südukraine überschwemmte, laut Strilez auch in dieser Zeit nicht möglich. Wenn er von Wiederherstellung spreche, meine er lediglich die „biologische Vielfalt und die natürlichen Ökosysteme“. Die Vegetation werde nicht mehr dieselbe sein wie zuvor, so der Minister.

In einer Rede sagte Strilez, dass die Ukraine außerdem ihre „wertvollste Ressource“ – Wasser, das den Bedarf von einer Million Ukrainerinnen und Ukrainern hätte decken können – verloren habe. 73 Prozent des Stauseewassers seien ins Schwarze Meer geflossen, dadurch habe sich die Fläche des Stausees um 70 bis 80 Prozent verkleinert, sagte Strilez.

Nach Angaben des Ministers arbeiten derzeit Fachleute aus 20 Ländern an dem Programm zur Wiederherstellung der durch die Explosion des Kraftwerks beeinträchtigten Gebiete. Als Folge der Zerstörung des Staudamms wurden mehr als 80.000 Hektar geschützter Naturgebiete überflutet. Heute sei das Wasser fast zurückgegangen, der Boden werde aber noch lange gesäubert werden müssen.