Bald Vulkanausbruch? 2.000 Beben nahe Islands Hauptstadt

Rund 2.200 Erdbeben sind seit gestern in der Gegend um die isländische Hauptstadt Reykjavik gemessen worden. Sie seien mögliche Vorzeichen eines unmittelbar bevorstehenden Vulkanausbruchs, warnte der Wetterdienst des Landes. Die stärksten der vielen Beben waren im unmittelbaren Hauptstadtgebiet zu spüren. Im Laufe des Tages sei mit anhaltender seismischer Aktivität zu rechnen.

Der isländische Wetterdienst IMO registrierte den Beginn der Erdbeben gestern um etwa 16.00 Uhr Ortszeit am Fuß des Vulkans Fagradalsfjall. Vier der Beben wiesen eine Stärke von mehr als vier auf. Der Wetterdienst erhöhte die Flugwarnstufe von „grün“ auf „orange“. Mit dem Warnsystem soll die Luftfahrt über die Gefahr eines Vulkanausbruchs informiert werden.

Bisher keine Aktivität festgestellt

An dem Vulkan wurde nach Angaben des IMO vorerst keine „Ausbruchserschütterung“ festgestellt. Die Wahrscheinlichkeit, dass das „in den nächsten Stunden bis Tagen“ passiere, sei aber gestiegen.

Island ist die größte und aktivste Vulkanregion Europas. Der rund 40 Kilometer von der Hauptstadt entfernt liegende Fagradalsfjall auf der Halbinsel Reykjanes im Südwesten Islands war bereits 2022 und 2021 ausgebrochen.

Das wiederum könnte auf eine verstärkte vulkanische Aktivität in den kommenden Jahrzehnten oder sogar Jahrhunderten in der Region hindeuten. Bis März 2021 war die davor letzte vulkanische Aktivität auf Reykjanes acht Jahrhunderte zurückgelegen.