Polaschek bezüglich Medizinerquote zurückhaltend

ÖVP-Bildungsminister Martin Polaschek bleibt in der neu aufgeflammten Debatte über die Medizinerquote vorsichtig. In der Fragestunde des Nationalrats meinte der Ressortchef heute zu einem Gutachten des Rechtsexperten Walter Obwexer, wonach man „deutsche Numerus-Clausus-Flüchtlinge“ in Österreich nicht zulassen müsse, man prüfe das gerade „sehr intensiv“.

Das Gutachten war von der niederösterreichischen Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) präsentiert worden, die hier einen Hebel gegen den Medizinermangel sah. Polaschek setzte daraufhin eine eigene Arbeitsgruppe mit Fachleuten aus Europa- und Verfassungsrecht ein, um zu klären, inwieweit man auf Basis der Expertise an die EU-Kommission herantreten sollte.

Polaschek zeigt sich skeptisch

Eine Rückkehr zum Herkunftslandprinzip betrachtet der Bildungsminister rechtlich gesehen skeptisch, da Österreich über eine hohe Absolventenquote verfüge. Das Problem sei, dass nur ein Teil davon nach dem Studium hierzulande in einen medizinischen Beruf gehe.

Der Schlüssel sei, das zu ändern. Selbst wenn man das aktuelle Regulativ ändern würde, wären in Österreich frühestens in zwölf Jahren die Auswirkungen zu sehen.