Lukaschenko: Prigoschin in Russland und nicht in Belarus

Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin hält sich nach Angaben des belarussischen Machthabers Alexander Lukaschenko in Russland und nicht in Belarus auf. „Was Prigoschin betrifft, so ist er in St. Petersburg. Er ist nicht in Belarus“, sagte Lukaschenko heute vor ausländischen Journalisten in Minsk. In Sankt Petersburg befinden sich die Zentrale von Prigoschins Firmenimperium Concord und sein Wohnsitz.

Am 27. Juni, wenige Tage nach der Söldnermeuterei, hatte der Präsident erklärt, Prigoschin sei in Belarus angekommen. Auch die Kämpfer der Söldnertruppe Wagner hielten sich derzeit nicht in Belarus auf, sondern in den Feldlagern, fügte Lukaschenko bei der Pressekonferenz hinzu. Er erklärte sich aber bereit, „eine bestimmte Anzahl“ von Wagner-Söldnern in Belarus aufzunehmen.

Straffreiheit zugesichert

Prigoschin, der aus St. Petersburg stammt, hatte im Juni einen Aufstand seiner Söldner angeführt und sie auf den von ihm so bezeichneten „Marsch der Gerechtigkeit“ gen Moskau geschickt. Einige hundert Kilometer vor der russischen Hauptstadt brach er die Meuterei ab.

Lukaschenko hatte nach eigenen Angaben zwischen Prigoschin und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vermittelt. Putin sicherte daraufhin Prigoschin und seinen Kämpfern Straffreiheit und den Gang ins Exil nach Belarus zu.

Prigoschin warf der russischen Militärführung seit Langem Inkompetenz im Krieg gegen die Ukraine vor. Die Wagner-Söldner waren eine wichtige Stütze des russischen Militärs vor allem im Kampf im Osten der Ukraine.