Armutskonferenz fordert Energiegrundsicherung

Die Folgen der Klimakrise belasten armutsbetroffene Menschen stärker als reichere, auch wenn sie weniger zur Klimakrise beitragen. Zugleich belastet die Teuerung ärmere Haushalt besonders. Die Armutskonferenz verlangt daher parallele Maßnahmen gegen Armut, Teuerung und Klimabelastungen. Konkret gefordert wird eine Energiegrundsicherung, die vorgezogene Valorisierung der Sozialhilfe, die Entkoppelung von Mieterhöhungen vom Verbraucherpreisindex und eine bessere Wohnbeihilfe.

„Es besteht ein Zusammenhang zwischen der Klimakrise, Armut, der Gesundheit von Menschen und der Teuerung“, sagte Armutsexperte Martin Schenk von der Diakonie Österreich bei einer Pressekonferenz heute. Daher sei es wichtig, integrierte Lösungen zu finden und die einzelnen Problemfelder nicht in Schubladen unabhängig voneinander zu bearbeiten.

Zur Entschärfung der Energiearmut fordert die Armutskonferenz außerdem eine Energiegrundsicherung. Damit soll jedem Menschen eine bestimmte Versorgung an Energie als Grundanspruch kostenfrei gesichert werden. Dabei soll neben Strom auch das Heizen eingeschlossen sein. Von der Regierung fordert die Armutskonferenz, verschiedene Modelle zu prüfen, bevor die bestehende Strompreisbremse im Juni 2024 ausläuft.

Hitze als Gefahr

Auch würden sommerliche Hitzeperioden, die seit 2016 zu 1.600 Hitzetoten führten, besonders Haushalte in Vierteln mit geringerem Einkommen gefährden. Diese hätten auch weniger Möglichkeiten, sich vor Hitze zu schützen.

Zugleich spiele es ein Rolle, inwieweit Menschen sozial eingebunden seien. „Sag mir, wo du wohnst, und ich sage dir, wann du stirbst“, spitzte es Schenk zu. Die Armutskonferenz fordert daher unter dem Titel „Klimanachbarschaft“ die Finanzierung von „Grätzl-Teams“, um die Nachbarschaft zu fördern. Außerdem sollen städtische Hitzespots reduziert werden.