Kratzer an Kolosseum: „Nicht gewusst, wie antik es ist“

Mit einer kuriosen Ausrede hat sich ein Tourist dafür entschuldigt, eine Wand des Kolosseums in Rom zerkratzt zu haben. Der Mann aus England hatte Ende Juni mit einem Schlüssel seinen und den Namen seiner Freundin in das Mauerwerk des weltberühmten Gebäudes geritzt. Die Tat sorgte in Italien für große Empörung.

Nachdem die Aktion dank Handyvideos im Internet breit publik wurde, identifizierten die Carabinieri den Mann (31), dem eine hohe Geldstrafe droht. In einem Brief schrieb der Beschuldigte nun: „Ich gebe zutiefst peinlich berührt zu, dass ich erst nach diesem bedauerlichen Vorfall erfahren habe, wie antik das Monument ist.“

Ein Tourist ritzt in die Wand des Kollosseums in Rom
Reuters/Ryan Lutz

In seinem Brief richtete der Brite weiters seine „aufrichtigste und ehrlichste Entschuldigung an die Italiener und die ganze Welt“. Der „Messaggero“ kommentierte das Schreiben mit der rhetorischen Frage und deutlich pikiert: „Gibt es wirklich jemanden auf der Welt, der nicht weiß, was das Kolosseum ist?“

Anwalt: „Prototyp des Ausländers“

Der Brief ging an Roms Bürgermeister Roberto Gualtieri, die Stadt und die Staatsanwaltschaft. Der Anwalt des Touristen sagte der römischen Zeitung „Il Messaggero“, sein Mandant sei „der Prototyp des Ausländers, der lässig glaubt, dass in Italien alles erlaubt ist, sogar Aktionen, die in seinem Heimatland streng geahndet würden“. Der Jurist hofft dank des Entschuldigungsbriefes auf eine milde Strafe.

Das rund 2.000 Jahre alte römische Wahrzeichen gehört zu den beliebtesten Touristenattraktionen in Italien und gilt als das Symbol der „Ewigen Stadt“. Es wurde im ersten Jahrhundert nach Christus erbaut und gilt als das größte Amphitheater der Welt. In ihm fanden im antiken Rom teils grausame und brutale Gladiatorenkämpfe statt.