NATO: Letzter Vermittlungsversuch bei Streit Türkei – Schweden

Vor dem NATO-Gipfel in Litauen nächste Woche gibt es einen letzten Vermittlungsversuch im Beitrittsstreit zwischen der Türkei und Schweden. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg teilte heute in Brüssel mit, er habe für Montag in der litauischen Hauptstadt Vilnius ein Treffen zwischen dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und dem schwedischen Regierungschef Ulf Kristersson anberaumt.

Damit wolle er die „Lücke schließen“, die zwischen beiden Ländern bestehe, sagte Stoltenberg. Im NATO-Hauptquartier waren zuvor die Außenminister Schwedens und der Türkei sowie Geheimdienstvertreter beider Länder zusammengekommen. Dabei habe es „gute Fortschritte“ gegeben, berichtete Stoltenberg.

Neben Ungarn ist die Türkei das einzige der 31 NATO-Länder, dessen Parlament die Beitrittsakte Schwedens noch nicht ratifiziert hat. Die Türkei wirft Schweden vor, Zufluchtsort für „Terroristen“ zu sein, womit vor allem Mitglieder der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) gemeint sind. Zudem äußerte Erdogan zuletzt scharfe Kritik an einer Koranverbrennung in Stockholm.