Raketenangriff auf Lwiw: Zahl der Toten steigt auf sechs

Nach dem russischen Raketenangriff auf ein Wohngebiet in der westukrainischen Stadt Lwiw in der Nacht auf gestern ist die Zahl der gemeldeten Toten auf sechs gestiegen. Am späten Abend gaben die Behörden an, dass noch eine Frau aus den Trümmern eines zerstörten Gebäudes gezogen worden sei.

Wohl noch Menschen unter Trümmern

Rund 40 Menschen seien verletzt worden, hatte es nach offiziellen Angaben zuvor geheißen. Die Such- und Rettungsarbeiten dauerten an. Es gebe Informationen, dass noch Menschen unter den Trümmern eingeschlossen seien, hieß es. Zwei Häuser sollen komplett zerstört worden sein.

Mehr als 60 Menschen wurden den Angaben zufolge aus den zerstörten Häusern evakuiert. Sieben Personen seien aus den Trümmern gerettet worden. Insgesamt war von Schäden an 35 Gebäuden die Rede. In der Stadt wurde für zwei Tage eine Trauer ausgerufen.

Selenskyj kündigt „spürbare Antwort“ an

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kündigte an, dass es „definitiv eine Antwort auf den Feind“ geben werde. „Eine spürbare“, teilte er via Telegram mit. Auf Videos sind stark beschädigte und teilweise fast ganz zerstörte Wohnhäuser eines ganzen Straßenzugs zu sehen. Selenskyj schrieb dazu: „Folgen des nächtlichen Angriffs durch russische Terroristen.“

Der Bürgermeister von Lwiw, Andrij Sadowyj, sprach von dem schwersten Angriff auf die zivile Infrastruktur von Lwiw seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine vor mehr als 16 Monaten. Er kündigte einen Wiederaufbau der zerstörten Häuser an.

Russland habe Lwiw mit Marschflugkörpern des Typs Kalibr angegriffen, die vom Schwarzen Meer aus abgeschossen worden seien, hieß es bei der ukrainischen Luftwaffe. Sieben von zehn russischen Raketen habe die Flugabwehr zerstören können.