Schiff mit 200 Geflüchteten in Italien eingetroffen

Das von Ärzte ohne Grenzen (MSF) betriebene Rettungsschiff „Geo Barents“ ist heute im Hafen von Marina di Carrara in der Toskana eingetroffen, berichteten italienische Medien. In den vergangenen Tagen rettete die Besatzung bei vier Einsätzen im Mittelmeer 196 Menschen, darunter 47 unbegleitete Minderjährige.

Gestern traf das Schiff der italienischen Küstenwache „Dattilo“ mit 500 Menschen an Bord in der süditalienischen Stadt Reggio Calabria ein. Die Geflüchteten waren in den vergangenen Tagen auf der Insel Lampedusa angekommen.

Italiens Regierung verschärfte Kurs

Die seit Oktober regierende italienische Rechtsregierung hat den Kurs gegenüber NGOs, die im Mittelmeer Schutzsuchende aus Seenot retten, verschärft. Die Regierung wirft den Hilfsorganisationen vor, mit ihren Einsätzen das Schlepperwesen zu unterstützen.

Mit einer neuen Regelung wurde die Anzahl der Rettungen pro Ausfahrt der NGO-Schiffe beschränkt. Zudem weisen die italienischen Behörden den NGO-Schiffen oft Landungshäfen in Nord- oder Mittelitalien zu, die mehrere Reisetage vom Rettungspunkt entfernt liegen. Argumentiert wird das mit der Überlastung der Flüchtlingsaufnahmezentren in Süditalien.

Die Zahl der Geflüchteten, die heuer in Italien angekommen sind, liegt bei 66.000, im Vergleichszeitraum 2022 waren es 30.000 gewesen. 130.000 Personen sind in italienischen Aufnahmeeinrichtungen untergebracht, wie das Innenministerium in Rom mitteilte.