Der Kreml wird das Treffen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan heute in Istanbul nach eigenen Angaben „sehr genau verfolgen“. „Es wird für uns interessant sein herauszufinden, was besprochen wurde. Es ist wichtig“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow vor Journalisten in Moskau.
Peskow wies auf das „konstruktive“ Verhältnis Russlands zur Türkei hin und würdigte Erdogans Vermittlungsbemühungen. Der türkische Präsident habe „immer wieder große Anstrengungen unternommen, um verschiedene Probleme zu lösen“, sagte er.
Getreidedeal und NATO-Treffen im Fokus
Selenskyj wird heute Abend in Istanbul erwartet. Bei dem Treffen mit Erdogan soll es vor allem um das auslaufende Getreideabkommen zwischen Kiew und Moskau zum Export von Getreide über das Schwarze Meer und den bevorstehenden NATO-Gipfel in Litauens Hauptstadt Vilnius gehen.
Das NATO-Mitglied Türkei unterhält gute Beziehungen sowohl zu Russland als auch zur Ukraine. Das Getreideabkommen war unter Vermittlung der Türkei zustande gekommen. Russland droht damit, das Mitte Juli auslaufende Abkommen nicht erneut zu verlängern.
Kreml: Putin könnte Erdogan in absehbarer Zeit treffen
Unterdessen hält der Kreml ein persönliches Treffen Putins mit Erdogan in absehbarer Zeit für möglich. Ein konkreter Termin stehe aber noch nicht fest, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow heute nach Angaben russischer Agenturen. „Perspektivisch“ schließe Moskau ein Treffen der beiden Staatschefs nicht aus. Über eine solche Begegnung wird seit Wochen spekuliert.