Tausende protestieren in Pakistan nach Koranverbrennung

In Pakistan sind Tausende Muslime aus Protest gegen eine Koranverbrennung in Schweden auf die Straße gegangen. Lokalen Medienberichten zufolge gab es nach dem Freitagsgebet Versammlungen in allen großen Städten. In Sprechchören forderten Demonstrierende, die diplomatischen Beziehungen zu Schweden abzubrechen. Zu den Protesten aufgerufen hatte Premierminister Shehbaz Sharif. Die Regierung hatte den gestrigen Freitag zum Tag der Heiligkeit des Korans ausgerufen.

Koran in Stockholm angezündet

Anlass der Demonstrationen war ein Protest in Stockholm am Mittwoch vergangener Woche; dabei war erstmals seit Monaten wieder ein Koran angezündet worden. Die schwedische Polizei hatte diesen zuvor bewilligt, nachdem andere Aktionen dieser Art im Februar untersagt worden waren. Schwedische Gerichte hatten jedoch geurteilt, dass die Polizei nicht das Recht habe, die Erlaubnis zu Koranverbrennungen zu verweigern.

Im Islam gelten mutwillige Koranschändungen als blasphemisch. In vielen islamischen Ländern drohen dafür Strafen.

Die islamische Welt reagierte daraufhin mit scharfer Kritik. Im Irak versammelten sich etwa Demonstranten mit erhobenen Koranbüchern vor der schwedischen Botschaft. Der Iran kündigte an, vorerst keinen neuen Botschafter nach Schweden zu entsenden.