Mindestens 22 Tote bei Luftangriff im Sudan

Im umkämpften Sudan sind bei einem Luftangriff der Armee laut Angaben der Behörden mindestens 22 Menschen getötet worden. Zudem habe es bei dem Beschuss in der Stadt Omdurman gleich westlich der Hauptstadt Khartum zahlreiche Verletzte gegeben, teilte das Gesundheitsministerium heute mit.

Im ostafrikanischen Land waren Mitte April schwere Kämpfe zwischen der Armee und der einst zur Armee zählenden Miliz RSF ausgebrochen. Diese hatten sich in den vergangenen Tagen auf Omdurman konzentriert. Dort ist eine wichtige Versorgungsroute für die RSF.

Über 2,9 Millionen auf der Flucht

Die Kämpfe drohen das Land in einen Bürgerkrieg zu ziehen. Vermittlungsversuche blieben bisher ohne Erfolg. Mehr als 2,9 Millionen Menschen mussten angesichts der Kämpfe ihre Häuser verlassen, mehr als 700.000 von ihnen sind in Nachbarländer geflohen.

Beobachter fürchten eine Destabilisierung der gesamten Region. Nach Angaben von Hilfsorganisationen kam es zuletzt auch zu einer „alarmierenden Zahl“ von Vergewaltigungen und Entführungen von Frauen und Mädchen.

Die Kämpfe waren im Zuge eines Machtkampfes zwischen Armee und RSF im Zusammenhang mit einem international unterstützten Plan für den Übergang zu einer Zivilregierung ausgebrochen. Saudi-Arabien und die USA versuchen in dem Konflikt zu vermitteln.