Nigerianischer Präsident neuer ECOWAS-Vorsitzender

Der nigerianische Präsident Bola Tinubu ist gestern zum Vorsitzenden der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) gewählt worden. Bei seiner Antrittsrede in Bissau warb Tinubu für die Demokratie.

Diese sei „die beste Regierungsform“, auch wenn sie „sehr schwer zu verwalten“ sei, sagte Tinubu. „Wir brauchen die Demokratie, um ein Beispiel für den Rest Afrikas und der Welt zu sein“, fügte er hinzu.

Bola Tinubu
Reuters/Temilade Adelaja

Westafrika werde es nicht zulassen, dass sich „ein Putsch nach dem anderen“ ereigne, betonte der nigerianische Präsident. Drei ECOWAS-Mitglieder – Mali, Guinea und Burkina Faso – haben seit dem Jahr 2020 fünf Putsche erlebt.

Die ECOWAS-Kommission hat die regierenden Juntas dieser Länder aufgefordert, vereinbarte Fristen für die Übergabe der Macht an zivile Regierungen einzuhalten. Im Falle einer Nichteinhaltung könnten Sanktionen verhängt werden.

Der Nigerianer Tinubu folgt in der Position auf den Präsidenten von Guinea-Bissau, Umaro Sissoco Embalo, der im vergangenen Jahr dem regionalen Wirtschaftsbündnis vorstand. Tinubu, der im Mai als Präsident der größten Volkswirtschaft Afrikas vereidigt worden war, betonte, die ECOWAS-Mitgliedsstaaten würden im kommenden Jahr eine wirtschaftliche Integration anstreben.