Schallenberg betont Bedeutung regionaler Kooperation

Migration steht im Zentrum des Treffens der Außenminister Sloweniens, Kroatiens und Italiens, das heute Montag in Ancona im Rahmen der Kooperation der Länder der nördlichen Adria begonnen hat. Als Gast eingeladen ist auch Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP). Die Minister diskutieren, wie in den oberen Adria-Regionen das Problem der Migrationsströme via Balkan-Route angegangen werden kann. Dabei wurde die Bedeutung der regionalen Kooperation hervorgehoben.

Schallenberg betonte „die Wichtigkeit der Solidarität innerhalb der EU gegenüber den von der Migrationsproblematik hauptbetroffenen Staaten“, hieß es in einer Presseaussendung des Außenministeriums. Betroffen sei ihm zufolge Italien mit besonders hohen Zahlen an Ankünften über das Mittelmeer, aber auch Österreich, das trotz seiner geografischen Lage inmitten von Schengen-Staaten eine besonders große Last trage.

Schallenberg: Österreich steht an „Speerspitze der EU“

„2022 hatte Österreich die größte Zahl an Asylanträgen europaweit. Und das, obwohl Österreich von Schengen-Staaten und schengenassoziierten Staaten umgeben ist“, sagte Schallenberg. Österreich stehe an der „Speerspitze der EU, wenn es um regionale Kooperation geht“, so Schallenberg weiter.

Auf der Tagesordnung des Treffens in Ancona standen weitere aktuelle Schlüsselthemen wie der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und die Heranführung des Westbalkans an die EU. „Der Westbalkan darf nicht am Pannenstreifen stehen, während die Ukraine sich auf der Überholspur befindet“, sagte er.

Regelmäßige Treffen geplant

Italien, Slowenien und Kroatien wollen ihre Zusammenarbeit in Bereichen der Konnektivität, der blauen Wirtschaft, also allen mit Ozeanen und Meeren verbundenen wirtschaftlichen Tätigkeiten, sowie im Umweltschutz stärken.

Die drei Länder setzen sich unter anderem für Kooperationen zwischen den nordadriatischen Häfen ein und möchten die Fracht- und Passagierrouten in der Adria gemeinsam fördern. Damit wolle man die Rolle der Adria als strategische Verbindung zwischen Europa und dem Osten stärken, hieß es aus Rom.

Engere Kooperation ist auch in den Bereichen der Fischerei, dem Schutz der Adria und der Implementierung der EU-Biodiversitätsstrategie geplant. Für die künftige Zusammenarbeit sind regelmäßige trilaterale Treffen auf der Ebene von zuständigen Ministerien und Expertengruppen vorgesehen. Italien, Kroatien und Slowenien sind Teil der von Schallenberg ins Leben gerufenen Gruppe der „Friends of the Western Balkans“.