Forschungsnetzwerk zu klimabedingter Migration startet

Wie und in welchem Ausmaß Klimakrise und Umweltveränderungen Migration beeinflussen, wird in Gesellschaft und Politik oft heftig diskutiert, doch oft fehlen dabei Fakten und wissenschaftliche Ergebnisse.

Ein neues internationales Netzwerk will den Dialog über Umwelt- und Klimamigration zwischen Fachleuten und mit Politik und Gesellschaft fördern. Heute startet an der Universität Wien die Gründungskonferenz des „Environmental & Climate Mobilities Network“.

Bei der UNO-Klimakonferenz in Ägypten im vergangenen Herbst wurde der Bericht „10 neue Erkenntnisse der Klimawissenschaft“ vorgelegt, wonach in rund 25 Jahren wahrscheinlich bereits drei Milliarden Menschen in Weltregionen leben werden, die als verletzliche Hotspots der Erderhitzung eingestuft sind – etwa doppelt so viele wie jetzt schon.

Das werde zu mehr erzwungener Migration führen und Millionen Menschen in den nächsten Jahren und Jahrzehnten wegen der Erderhitzung aus ihrer Heimat vertrieben.

„Wir beobachten generell – in der Öffentlichkeit ebenso wie in der Wissenschaft – ein zunehmendes Interesse an dem Thema“, so Patrick Sakdapolrak vom Institut für Geografie und Regionalforschung der Universität Wien in einer Aussendung.

Weil bisher eine internationale Plattform des Austauschs unter den verschiedenen Forschungsrichtungen gefehlt habe, hat der Bevölkerungsgeograf gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen der Universitäten Wageningen (Niederlande) und Liege (Belgien) sowie der United Nations University das „Environmental & Climate Mobilities Network“ (ECMN) initiiert.