Italien, Slowenien, Kroatien: Engere Zusammenarbeit bei Migration

Italien, Slowenien und Kroatien wollen in Zukunft enger im Kampf gegen die illegale Migration zusammenarbeiten, wie die Außenminister der Länder gestern bei einem Treffen im italienischen Ancona im Rahmen der Kooperation der Länder der nördlichen Adria bekanntgegeben haben.

Im Herbst plane man eine gemeinsame Such- und Rettungsübung in der Adria. Damit solle Flüchtlingstragödien vorgebeugt werden. „Das Meer darf kein Friedhof sein, zu oft sind wir Zeugen von Tragödien. Wir wollen einen menschlichen Ansatz bei der Bekämpfung der irregulären Migration beibehalten“, sagte die slowenische Außenministerin Tanja Fajon auf einer Pressekonferenz mit ihrem italienischen Amtskollegen Antonio Tajani und mit dem kroatischen Außenminister Gordan Grlic Radman.

„Wir sind besorgt über die Zunahme der Migrationsströme entlang der Balkan-Route, und in dieser Hinsicht muss der Einsatz gegen die Schlepper ein gemeinsamer europäischer Kampf sein“, sagte Fajon.

Schallenberg als Gast eingeladen

Als Gast eingeladen war auch Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP). Er betonte „die Wichtigkeit der Solidarität innerhalb der EU gegenüber den von der Migrationsproblematik hauptbetroffenen Staaten“, hieß es in einer Presseaussendung des Außenministeriums.

Betroffen sei natürlich Italien mit besonders hohen Zahlen an Ankünften über das Mittelmeer, aber auch Österreich, das trotz seiner geografischen Lage inmitten von Schengen-Staaten eine besonders große Last trage.

Auch Ukraine-Krieg auf der Tagesordnung

Auf der Tagesordnung des Treffens in Ancona standen weitere aktuelle Schlüsselthemen wie der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und die Heranführung des Westbalkan an die EU. „Bei allem richtigen Fokus auf den Osten dürfen wir den Südosten nicht vergessen. Der Westbalkan darf nicht am Pannenstreifen stehen, während die Ukraine sich auf der Überholspur befindet. Die neue Kerngruppe wird hier weiterhin Taktgeber und Fürsprecher für die Staaten des Westbalkan sein. Das ist im ureigensten Interesse Österreichs“, sagte Schallenberg.